WILD COMBINATION: A PORTRAIT OF ARTHUR RUSSELL
Film-Nr.: 11570
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Genre: Dokumentarfilme
Genre: Konzerte / Videos
Genre: Musik
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WILD COMBINATION: A PORTRAIT OF ARTHUR RUSSELL

WILD COMBINATION: A PORTRAIT OF ARTHUR RUSSELL (Originaltitel)

USA - 2008

DVD - Code 0 - NTSC

Regie: Matt Wolf
Darsteller: Arthur Russell, Bob Blank, Ernie Brooks, Allen Ginsberg, Philip Glass, Steven Hall, Steve Knutson, Tom Lee, Jens Lekman, Chuk and Emily Russell

Sprache: Englisch
Laufzeit: 71 Min.
Bildformat: 1.78:1
Tonformat: Dolby Digital 5.1
Features: Archivaufnahmen (25 Minuten; Coverversionen von Arthur Russell Songs von Jens Lekman, Verity Susman of ELECTRANE, Joel Gibb of THE HIDDEN CAMERAS; Allen Ginsbergs Mantra; Brief auf einer Audiokassette an die Eltern

Teils intimes, teils experimentelles Portrait eines der (lange Zeit) großen Unbekannten der New Yorker Musikszene, der erst vor wenigen Jahren die Aufmerksamkeit erfuhr, die er eigentlich zu Lebzeiten verdient gehabt hätte. Der jung an AIDS verstorbene Russell war in der Tat eine wilde Mischung, einerseits Landei mit entsprechender Prägung, andererseits Teil der Gegenkultur der Sechziger (inkl. Kommunenaufenthalt), stets aber introvertierter Außenseiter, der erst nach seinem coming out und dem Aufgehen in New Yorks Künstlermetier wirklich aufzublühen schien. Zunächst durch sein Cello-Spiel im Umfeld moderner Klassik-Komponisten wie Philip Glass, wollte er wie dieser eine Brücke zur populären Musik schlagen, wurde inspiriert von Jonathan Richmans "Modern Lovers", mit deren Ernie Brooks er kurz darauf seine erste Band gründete. Der wahre Durchbruch aber erfolgte durch das aufkommende Discophänomen, während dessen er enorm aufblühte und unter verschiedenen Namen (Loose Joints, Dinosaur L,) zahlreiche Klassiker ("Go Bang") schuf. Das Rampenlicht scheuend, blieb ihm der Ruhm zeitlebens versagt, spätestens, als eine prestigeträchtige Theaterzusammenarbeit scheiterte und Russell zunehmend erratischer agierte. Auch musikalisch wurde sein Schaffen exzentrischer, als er die Echokammer und Drones für sich entdeckte. Ganz Kontrollfreak blieben Tausende seiner Aufnahmen lange unveröffentlicht, bis manche davon posthum vor einigen Jahren doch das Licht der Welt erblickten und ein neues Publikum erschlossen. So finden sich neben Interviews mit Russells Zeitgenossen (darunter Allen Ginsberg, Glass und Brooks) im Bonusmaterial auch schöne Cover-Versionen von Fans der nächsten Generation, wie Jens Lekman. Insgesamt fast zu kurz geraten, liefert Wolfs Film viele faszinierende Einblicke in eine der aufregendsten Nischen der Popmusik!