DARIO ARGENTO: PANICO

DARIO ARGENTO: PANICO (Originaltitel)

Italien - 2023

DVD - Code 2 - PAL

Die 1994 gegründete Traumathek ist benannt nach TRAUMA aus dem Jahr 1993; das Tiefrot des angegliederten Kinos Studio Argento eine Hommage an PROFONDO ROSSO (1975), beides Filme von Dario Argento. Der Doku kommt dadurch über den Regisseur hinaus eine besondere Bedeutung zu für alle, die der Traumathek cineastisch verbunden sind. 1940 geboren, gilt Argento neben dem älteren Mario Bava als einer der wichtigsten italienischen Autorenfilmer im Genre des Giallo. Gewürdigt wird gleichermaßen Werk wie Person. Argento ist nicht wie die meisten irgendwann zum Film gekommen; er wurde in die Welt des Films hineingeboren. Seine Mutter war eines der Kinder von Alfredo Luxardo, dem Begründer des Studio Luxardo in Rom. Dieses Fotostudio etablierte sich rasch als erste Adresse für Prominente jeglicher Couleur, darunter natürlich Filmstars. Argentos Mutter arbeitete in dem Studio als Fotomodel und erfolgreiche Fotografin. Sein Vater war früh kinoaffin, wurde später Produzent der Filme seines Sohnes. Diese Kindheit inmitten von Fashion, Glamour, Kreativität und sicherlich auch Exzentrik, vor allem aber von Studioset, Requisite, Kameratechnik und entsprechender Professionalität, hat Dario Argento wesentlich geprägt. Seine Erinnerungen an jene Zeit gehören mit zu den interessantesten dieser interessanten Doku. Das Kino Argentos ist in der Tat eines der durchkomponierten Mise en Scène, visuell ausgerichtet, weniger narrativ. Die Doku umfasst Interviews mit Familienangehörigen, vor allem mit Argentos Tochter Asia, namhafte Schauspielerin und Regisseurin, Interviews mit ehemaligen Filmmitarbeitern sowie mit Regisseuren, die von Argentos Werk inspiriert worden sind, unter ihnen Gaspar Noé und Guillermo del Toro. Und natürlich spricht Argento auch über seine Hauptrolle in Noés Film VORTEX (2021), der bei dieser Gelegenheit noch mal sehr empfohlen sei. (RD)