Film-Nr.: 18174
Genre: Komödie
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Genre: Drama Genre: Satire Genre: Toptitel Genre: Tragikomödie Genre: Satire |
CLUB ZEROCLUB ZERO (Originaltitel)Deutschland, Frankreich, Österreich, Grossbritannien - 2023 DVD - Code 2 - PAL Regie: Jessica HausnerDarsteller: Mia Wasikowska, Sidse Babett Knudsen, Florence Baker, Amir El-Masry, Ksenia Devriendt, Luke Baker Drehbuch: Jessica Hausner, Géraldine Bajard Sprache: Englisch, Deutsch Untertitel: Deutsch Laufzeit: 105 Min. Altersfreigabe FSK: ab 12 Jahre Bildformat: 1.85:1 Tonformat: Dolby Digital 5.1 Jessica Hausner versteht es Räumlichkeiten und die darin agierenden Personen so zu inszenieren, dass eine latente Anspannung in der Luft liegt, eine Atmosphäre des Sinisteren, wie in ihrem Mystery-Psychothriller HOTEL (2004). Ihr jüngster Film spielt in einem Internat, das sich allem verschrieben hat, was gemeinhin als woke gilt. Dort tritt die neue Lehrerin Miss Novak, verkörpert von Mia Wasikowska, ihre Stelle an mit einem Kursangebot in Sachen achtsamer und nachhaltiger Ernährung. Die Figur ist auf vordergründige Unscheinbarkeit angelegt, auf gleichförmige Freundlichkeit, sachte Stimme, sachtes Auftreten, auf die sanfte Gewalt des besseren Arguments, das indes nach und nach zum sektiererischen wird. Denn Miss Novak überzeugt ihre kleine Gruppe von Schülerinnen und Schülern davon, es sei nur eine Frage des Willens, um fast gänzlich auf Nahrungsaufnahme verzichten zu können. Leider fällt nicht der Begriff Lichtnahrung, Breatharianismus, der wunderbar passte, aber wahrscheinlich im Hintergrund steht. Ein Guru also, der nicht wie ein Guru aussieht, der seine Schüler manipuliert, indoktriniert, sie zu seinen Jüngern macht, die untereinander konkurrieren, wer am wenigsten isst. Dies alles eingetaucht in eine befremdlich emotionsarme Atmosphäre. Ihr korrespondiert farblich der Internatsdress oder sollte man sagen die Sektenkleidung, nämlich Polohemden in Gelb, dazu beige Hosen, ein fades Hellgelbbraun jenseits vitaler Anmutung. Hausners Parabel auf Uniformität, Konformität, Ideologie ist kalt temperiert. Mag sein, manchen bringt das zur Weißglut, weil der Film durchaus als Abrechnung mit Wokeness zu verstehen ist. Nicht dass er, um eine seit längerer Zeit beliebte Redewendung zu gebrauchen, am Ende noch Beifall von der falschen Seite erhält. (RD) |