SAINT LAURENT
Film-Nr.: 15220
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Genre: Biopic (Portraits)
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SAINT LAURENT

SAINT LAURENT (Originaltitel)

Frankreich, Belgien - 2014

DVD - Code 2 - PAL

Regie: Bertrand Bonello
Darsteller: Gaspard Ulliel, Jérémie Renier, Louis Garrel, Léa Seydoux, Helmut Berger, Amira Casar
Drehbuch: Bertrand Bonello, Thomas Bidegain

Sprache: Deutsch, Französisch
Laufzeit: 144 Min.
Bildformat: 1.85:1
Tonformat: Dolby Digital 5.1

Hatte YVES SAINT LAURENT von Jalil Lespert den Segen von Pierre Bergé, über viele Jahrzehnte hinweg Geschäftspartner des Modegenies und treuer Gefährte auch über das Ende der Beziehung hinaus, mußte Bertrand Bonello ohne das Entgegenkommen Bergés auskommen - keine kleine Herausforderung für die Kostümabteilung, die den Look der diversen YSL-Kollektionen eigens nachempfinden mußte (was Anais Romand allerdings auf wahrlich spektakuläre Weise gelungen ist). Bonello stand damit allerdings auch niemandem gegenüber in der Pflicht - die Figur des Pierre Bergé ist in seinem Film deutlich kritischer beleuchtet - und konnte sich ganz der eigenen mäandernden Erzählweise widmen, die im wesentlichen den Zeitraum zwischen 1967 und 1976 beleuchtet und den Akzent auf den exzessiven Hedonismus des Couturiers und seiner Umgebung legt, bemerkenswerterweise aber mal nicht dem Kurzschluß erliegt, Drogenkonsum und amourös-erotische Erkundungen in irgendeinen Zusammenhang mit der Schaffenskraft des Modeschöpfers zu bringen, sondern beides als reine Oberflächeneffekte behandelt - wie denn überhaupt die Persona YSLs psychologisch ungreifbar und diffus bleibt (gerade in dieser Hinsicht erstaunlich: Gaspard Ulliel in der Titelrolle): nicht als Resultat eines dramaturgischen Defizits, eher als bewußt gewählte Strategie, an der schieren Opulenz der Bilder, an deren Schönheit man sich nur schwer sattzusehen vermag, alle Erklärungsversuche abprallen und nichtig werden zu lassen... Kein Biopic, nach dessen Anschauen man unbedingt mehr über Saint Laurent wüßte, aber eine zum Versinken einladende Reise in ein visuelles Delirium, das doch vielleicht mehr über den Künstler zu sagen vermag als das illustrierte Abklappern von Lebensstationen?