THE IMITATION GAME
Film-Nr.: 15054
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Genre: Drama
Genre: Thriller
Genre: Biopic (Portraits)
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THE IMITATION GAME

THE IMITATION GAME (Originaltitel)

USA, Grossbritannien - 2014

DVD - Code 2 - PAL

Regie: Morten Tyldum
Darsteller: Benedict Cumberbatch, Keira Knightley, Matthew Goode, Rory Kinnear, Allen Leech, Matthew Beard
Drehbuch: Graham Moore

Sprache: Englisch, Deutsch
Untertitel: Deutsch, Englisch, Deutsch für Hörgeschädigte
Laufzeit: 110 Min.
Bildformat: anamorph, 2.40:1
Tonformat: Dolby Digital 5.1
Features: Audiokommentar von Morten Tyldum und Graham Moore, Making of, Interviews

Oscar-prämierte Filmbiographie über den englischen Mathematiker Alan Turing, die sich im Wesentlichen auf seinen bahnbrechenden Beitrag zur Entschlüsselung der mittels einer Maschine namens 'ENIGMA' codierten Funksprüche der deutschen Streitkräfte konzentriert, durch nicht ungeschickt plazierte Rückblicke auf Turings Kindheit und eine erzählerische Klammer, die den Bogen bis in die letzten Lebensjahre hinein spannt, aber auch seine seinerzeit noch strafbare Homosexualität zum Thema macht.
Was sicherlich als posthume Ehrung gedacht war - uraufgeführt wurde der Film im sechzigsten Todesjahr Turings, der 1954 verstarb -, ist im Ergebnis ein Intellektuellen-BioPic im Fahrwasser von A BEAUTIFUL MIND (über den U.S.-amerikanischen Mathematiker John Nash): auf das persönliche Drama zuspitzend (und zumindest im Falle des IMITATION GAME auch verkürzend), was als einigermaßen glaubwürdige und historisch korrekte Schilderung eines bestimmten Geschehens sehr viel breiter hätte angelegt sein müssen; mit dem Anhauch einer tiefen emotionalen Beziehung Turings zu Joan Clarke (Keira Knightley) als herausragender Mitarbeiterin im Kryptoanalyse-Team mit einem Schuß Romantik versehen und durch einen routiniert schwelgerischen Score mit Spannung aufgeladen. - Benedict Cumberbatch als genialischer Sonderling, der das intellektuelle Mittelmaß um ihn herum ein ums anderemal düpiert, kann seine Sherlock-Darbietung mit nur geringfügigen Änderungen wiederholen (und macht das prächtig), Keira Knightley ist als blitzgescheite und forsche junge Frau ebenfalls blendend besetzt, die hochkarätigen Darsteller in zweiter Reihe (allen voran Matthew Goode und Charles Dance) machen ihre Sache nicht minder gut, und auch die Ausstattung und Kameraarbeit nimmt für sich ein. - Trotzdem bleibt ein fader Nachgeschmack - nicht wegen irgendwelcher strittigen Punkte der biographischen oder historischen Darstellung (deren es einige gäbe), sondern wegen einer - man möchte sagen: typisch britischen - Betulichkeit und Steifheit der Historienmalerei, der auch das Mainstream-Pathos à la Hollywood nicht so recht auf die Beine hilft. Sehr schade eigentlich, denn die nach wie vor maßgebliche Turing-Biographie von Alan Hodges (1983), auf die das Drehbuch sich angeblich stützt, hätte sehr viel mehr hergegeben?(Stefan Nottelmann)