CHE - TEIL 1: REVOLUCIÓN
Film-Nr.: 12162
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Genre: Drama
Genre: Krieg
Genre: Biopic (Portraits)
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CHE - TEIL 1: REVOLUCIÓN

CHE: PART ONE (Originaltitel)

CHE: THE ARGENTINE (Alternativtitel)

USA - 2008

DVD - Code 2 - PAL

Regie: Steven Soderbergh
Darsteller: Benicio Del Toro, Demián Bichir, Santiago Cabrera, Vladimir Cruz, Alfredo De Quesada, Jsu Garcia, Kahlil Mendez, Elvira Mínguez, Andres Munar, Julia Ormond, Franka Potente
Drehbuch: Peter Buchman, Benjamin A. van der Veen

Sprache: Deutsch, Spanisch
Untertitel: Deutsch
Laufzeit: 130 Min.
Bildformat: 2.35:1, anamorph
Tonformat: Dolby Digital 5.1

Intelligentes Portrait des argentinischen Arztes und Revolutionärs Ernesto ?Che? Guevara, das sich gerade all jene mal ansehen sollten, die sein Gesicht zum beliebtesten T-Shirt-Logo des Planeten gemacht haben. Genre-Tausendsassa Soderbergh (OUT OF SIGHT, TRAFFIC, OCEAN´S 11-20) kam zu dem Thema zwar wie die Jungfrau zum Kinde (CHE-Hauptdarsteller Benicio Del Toro bedrängte ihn zehn Jahre lang, sich des Stoffes anzunehmen), ist aber definitiv die richtige Wahl für das Material, das in anderer Hand sicher schnell zu Agitprop oder Gefühlsschmalz verkommen wäre. Soderbergh hat nach dem Ausschlußverfahren (was diese Adaption eben alles nicht sein oder beinhalten sollte) jene Lebensabschnitte herausgepickt, die ihm am interessantesten erschienen und sie mit einer dischronologischen, mitunter episodischen Erzählweise auf zweimal zwei Stunden verdichtet. Die wären zu Sam Spiegels Zeiten sicher noch am Stück (mit Pinkelpause) zu sehen gewesen, erblickten in der Ära Weinstein aber natürlich separat das Licht der Leinwand. Teil eins widmet sich der kubanischen Revolution, die Soderbergh auf Authentizität bedacht, kühl und durchaus kritisch inszeniert, ohne je in Pathos zu verfallen, was stilistisch - Zeitsprünge und kommentierende Überlappungen mal beiseite - am ehesten an Ken Loachs THE WIND THAT SHAKES THE BARLEY erinnert. Del Toros Che ist dabei mal bodenständig (die Fünfziger), mal überheblich (die Sechziger), engagiert und eloquent, aber eben auch hart, eitel und selbstgerecht, immer Mensch, nie Ikone - außer er stilisiert sich selbst zu einer. Und indem Soderbergh sich die Zeit nimmt, uns mit den historischen und politischen Umständen der Batista-Herrschaft und des US-Einflusses vertraut zu machen, kann seine Inszenierung stets nüchtern bleiben, da die Tatsachen für sich sprechen und wütend genug machen.