DUNE: PART 2

DUNE: PART 2 (Originaltitel)

USA - 2024

DVD - Code 2 - PAL

DUNE war anno 2021 ein audiovisuell herausragendes Erlebnis, gewissermaßen aber auch ein Versprechen auf noch Größeres und Besseres, dem das Sequel gerecht wird. Denis Villeneuve verpackt die Machtkämpfe um das Spice auf dem Wüstenplanenten in ein runderes dramaturgisches Korsett, das mit einem echten Höhepunkt und tatsächlichen Abschluss endet. Paul Atreides (Timothée Chalamet) steigt beim Wüstenvolk der Fremen zu einer messiasartigen Gestalt auf, was seine Mutter Jessica (Rebecca Ferguson) zu ihrem Vorteil zu nutzen weiß, derweil das Haus Harkonnen, der Imperator und die Bene Gesserit alle ihre eigenen Pläne verfolgen, während sie vordergründig gemeinsam Jagd auf die Fremen und die Überlebenden des Hauses Atreides machen. Bei den jüngeren Fremen gibt es dagegen Widerstand gegen den Erlöserkult, womit DUNE: PART TWO sich auch kritisch mit derartigen Heilsversprechen auseinandersetzt.
Somit ist DUNE: PART TWO merklich komplexer und politischer geworden, doch neben all den politischen Verstrickungen, komplizierten Vernetzungen und brüchigen Allianzen vergisst Villeneuve die Schauwerte nicht. Ja, er die bedient die basalen Instikte des Publikums sogar noch stärker als im Vorgänger (mehr Sandwürmer! mehr Action! mehr Sandwurmaction!). Das Design ist erneut famos und die Set-Pieces bieten unter anderem ein spannendes Katz-und-Maus-Spiel mit Harkonnen-Häschern zu Beginn, eine grandios inszenierte Attacke auf einen Harvester und diverse famos choreographierte Fights. Die Besetzung ist mal wieder ein Who-is-who der Schauspiel-Elite, auch wenn einige Namen bessere Statisten bleiben (vor allem Florence Pugh, Christopher Walken und Lea Seydoux), aber dafür tragen Chalamet, Zendaya und Ferguson den Film in den Hauptrollen mühelos, während Austin Butler als brutaler Harkonnen-Youngster einen charismatischen Schurken abgibt. DUNE: PART TWO ist nicht nur bildgewaltig und komplex, sondern trotz seiner Fast-Drei-Stunden-Lauflänge extrem kurzweilig. Ein Triumph für Villeneuve, dem vielleicht sogar noch ein dritter Teil folgt. (Nils Bothmann)