BLACK PANTHER: WAKANDA FOREVER
Film-Nr.: 17781
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Genre: Action
Genre: Fantasy
Genre: Abenteuerfilme
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BLACK PANTHER: WAKANDA FOREVER

BLACK PANTHER: WAKANDA FOREVER (Originaltitel)

BLACK PANTHER 2 (Alternativtitel)

USA - 2022

DVD - Code 2 - PAL

Regie: Ryan Coogler
Darsteller: Letitia Wright, Lupita Nyong'o, Danai Gurira, Winston Duke, Angela Bassett, Martin Freeman
Drehbuch: Ryan Coogler, Joe Robert Cole,

Sprache: Englisch, Deutsch, Italienisch
Untertitel: Deutsch, Italienisch, Englisch für Hörgeschädigte
Laufzeit: 155 Min.
Altersfreigabe FSK: ab 12 Jahre
Bildformat: 2.39:1
Tonformat: Dolby Digital 5.1

BLACK PANTHER war anno 2018 ein Megahit, begeisterte nicht nur die schwarze Community weltweit und machte Chadwick Boseman zum Star. Traurigerweise verstarb dieser 2020 an Krebs, was die Pläne für das Sequel über den Haufen warf. Dementsprechend stand BLACK PANTHER: WAKANDA FOREVER vor einer Mammutaufgabe: Die Geschichte ohne eine Neubesetzung weiterführen, einen oder eine neue Black Panther aufbauen und den verstorbenen Boseman würdigen. Letzteres setzt sich durch den intradiegetischen, nicht gezeigten Tod seiner Figur T’Challa auf filmischer Ebene fort, was für herzige Momente sorgt. Handfest dagegen ist der Konflikt, der das fiktive afrikanische Königreich Wakanda nach dem Tod seines Oberhaupts erwartet. Raffgierige Erste-Welt-Länder, darunter Frankreich und die USA, versuchen weiterhin in den Besitz des Metalls Vibranium zu kommen und finden dessen Quelle nicht nur in Wakanda, sondern auch auf dem Meeresgrund. Dort wiederum wacht das Unterseevolk des Königreichs Talokan über seine Ressourcen und schreckt auch vor kriegerischen Handlungen gegen die menschlichen Gierschlunde nicht zurück. Talokans Herrscher Prinz Namor (Tenoch Huerta) stellt das Volk von Wakanda vor die Wahl: Den Meeresbewohnern als Verbündete zur Seite stehen oder als Feinde deren Zorn zu erfahren.
Man merkt dem Eintrag ins Marvel Cinematic Universe (MCU) an, dass sich Regisseur und Co-Autor Ryan Coogler (FRUITVALE STATION, CREED) viel vornahm: Filmische Trauerarbeit leisten, ein ganzes Ensemble von Figuren mit Background versehen, eine Geschichte über einen Krieg zwischen Personen mit guten Absichten erzählen. Das war leider zu viel, denn keinem Aspekt wird BLACK PANTHER: WAKANDA FOREVER wirklich gerecht. Bei der lang herausgezögerten Frage nach der Black-Panther-Nachfolge bleibt das Sequel bei der offensichtlichsten (und langweiligsten) Wahl, sodass das Getue um potentielle Kandidaten und Kandidatinnen in der Rückschau wie Zeitverschwendung erscheint. Prinz Namor schwankt als Figur unentschlossen zwischen mörderischem Antagonisten und wohlmeinendem Herrscher, der eigentlich nur das Beste für sein Volk will. Die Action kommt weniger videospielartig als im Vorgänger daher, lässt es aber an memorablen Szenen mangeln. Dafür ist BLACK PANTHER: WAKANDA FOREVER in Sachen Look und Ausstattung erneut ein Fest. Neben dem afrofuturistischen Wakanda sorgt das von mittel- und lateinamerikanischer Kultur inspirierte Talokan für grandiose Bilder. Cooglers Sequel hat zudem einige manchmal pointierte, manchmal bemühte Kommentare zu Kolonialismus und der Ausnutzung Afrikas durch westliche Staaten zu bieten und natürlich ein stark besetztes Ensemble, aus dem vor allem Lupita Nyong’o und Danai Gurira herausstechen. Souverän inszeniert ist BLACK PANTHER: WAKANDA FOREVER eh, nur leider etwas unfokussiert und überlang. (Nils Bothmann)