BATTLESHIP ISLAND

GUNHAMDO (Originaltitel)

Süd-Korea - 2017

DVD - Code 2 - PAL

Die japanische Insel Hashima sieht mit ihren Bauten und ihrer Form wie ein Kriegsschiff aus und wird daher Battleship Island genannt. Dort spielt auch der gleichnamige Film von Ryoo Seung-Wan (CITY OF VIOLENCE), der ein unrühmliches Kapitel aus dem Zweiten Weltkrieg aufgreift. Dort setzte Japan nämlich chinesische und koreanische Zwangsarbeiter ein, die in den Minen des Eilands nach kriegswichtigen Rohstoffen graben mussten. Für die japanischen Wärter im Film sind diese Menschen entbehrlich - vor allem nachdem die Amerikaner Hashima bombardieren und die japanische Kriegsniederlage näher rückt. Derweil schmieden die Gefangenen, darunter der glücklose koreanische Musiker Lee Gang-ok, Ausbruchspläne. BATTLESHIP ISLAND, der für die deutsche Veröffentlichung direkt im fast 20 Minuten längeren Director’s Cut lizenziert wurde, zeigt erst einen Gefangenenszenario vom Kaliber eines GESPRENGTE KETTEN, ehe es am Ende dann einen fetten Action-Showdown inklusive Ennio-Morricone-Zitat gibt, der mal wieder die Qualitäten des koreanischen Genrekinos vorführt. Während die Zwangsarbeiter durchaus differenziert gezeichnet werden und Profil gewinnen, gibt es einige Knastfilmklischees zu verdauen und einen reichlich antijapanischer Gestus, denn die Antagonisten sind allesamt überzeichnete Brutalos, die teilweise auch noch pädophile Tendenzen haben. Mit Feingefühl ist da nicht viel, das Ganze ist eher ein Rücksturz in vergangene Kriegsfilmtage mit einfacher Schwarz-Weiß-Malerei. Sofern man also kein differenziertes Kriegsdrama, sondern Unterhaltungskino mit knalligem Abgang erwartet, liegt man bei BATTLESHIP ISLAND goldrichtig. (Nils Bothmann)