WARCRAFT: THE BEGINNING

WARCRAFT (Originaltitel)

USA, China, Kanada - 2016

DVD - Code 2 - PAL

Obwohl das Online-Rollenspiel ?World of Warcraft? der wohl populärste Beitrag zur Fantasywelt von Blizzard sein dürfte, fing man für die Verfilmung am Anfang an, nämlich beim Plot des 1994er Strategiespiels ?Warcraft: Orcs & Humans?, das den Grundstein legte. Draenor, die Welt der Orks, ist unbewohnbar geworden, weshalb eine Armee von Kriegern unter der Führung eines bösartigen Zauberers durch ein Portal nach Azeroth übersetzt, in die Welt der Menschen, Zwerge und Elfen. Sie wollen Gefangene machen, mit deren Lebensenergie sie das Portal erneut öffnen und den Rest der Horde nachholen wollen. Die menschlichen Armeen des Königs Llane Wrynn (Dominic Cooper), angeführt von dem tapferen Feldherrn Anduin Lothar (Travis Fimmel), versuchen die Orks aufzuhalten. Auch auf deren Seite gibt es Krieger, die an dem Magier zweifeln? WARCRAFT: THE BEGINNING nimmt sich ganz schön viel Stoff für rund zwei Stunden Film vor, was sich ungut auf die Erzähldynamik des Films auswirkt: Die Wechsel zwischen den vielen Hauptfiguren und Schauplätzen wirken abrupt, während man manche Entscheidungen der Figuren nur schwer nachvollziehen kann, zumal einige Charaktere innerhalb wenigen Szenen munter zwischen guter und böser Seite hin und her wechseln. Der Look ist bunt und klobig, verschafft WARCRAFT auf seine comicartige Weise aber immerhin ein Alleinstellungsmerkmal im Fantasygenre. Starke Bilder liefert Regisseur Duncan Jones, der nach den Werken MOON und SOURCE CODE eine ungewöhnliche Wahl war, und sorgt für reichlich Fantasy-Action, die allerdings ein paar denkwürdigere Momente vertragen könnte. VIKINGS-Star Travis Fimmel kennt sich immerhin mit Schlachtengetümmel aus und gibt den Helden mit augenzwinkerndem Charme, während HIGHLANDER-Schurke Clancy Brown als orkischer Kriegshäuptling nur via Motion Capture agiert, aber dafür ist seine markige Stimme zu hören. Schick aussehender, erzählerisch schwachbrüstiger Fantasy-Tinnef für Fans, die höchst zufrieden mit dem Ergebnis waren und WARCRAFT: THE BEGINNING im Internet mit Vehemenz gegen seine Verrisse verteidigten. (Nils Bothmann)