ALPHAVILLE
Film-Nr.: 10958
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Genre: Drama
Genre: Science Fiction
Genre: Mystery
Genre: Stadt der Zukunft im Film
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ALPHAVILLE

ALPHAVILLE, UNE ÉTRANGE AVENTURE DE LEMMY CAUTION (Originaltitel)

LEMMY CAUTION GEGEN ALPHA 60 (Alternativtitel)

Frankreich, Italien - 1965

DVD - Code 2 - PAL

Regie: Jean-Luc Godard
Darsteller: Eddie Constantine, Anna Karina, Akim Tamroff, Howard Vernon
Drehbuch: Jean-Luc Godard

Sprache: Französisch
Untertitel: Englisch
Laufzeit: 95 Min.
Bildformat: 1.33:1
Tonformat: Mono
Features: Einführung von Colin MacCabe, Trailer, Poster

Irgendwo, in einer anderen Galaxy, existiert der Ort Alphaville, dessen Grundprinzip reine Logik und das Eliminieren jeglicher Unlogik ist. Die Bewohner von Alphaville werden von einem Supercomputer, Alpha 60, zur Rationalität und zum Abschwören jeglicher Emotionen erzogen. Wer sich dieser Umerziehung nicht fügt, wird exekutiert, wer sich nicht anpassen will, begeht Selbstmord. Lemmy Caution (Eddie Konstantin), ein Geheimagent der äußeren Regionen, wird nach Alphaville entsandt, um das System zu studieren und zu entschärfen. Seine stärkste Waffe in diesem Kampf ist sein Glaube an die Poesie, an das, was sich nicht rational erfassen lässt, sein Glaube an die Liebe. Godards 1965 entstandener Film ist eine Mischung aus Science-Fiction und Spionagefilm, in wunderbarem Schwarz-Weiß gefilmt und mit großartigen cinematographischen Einfällen ausgestattet. ALPHAVILLE ist ein Abgesang auf die Logik und ein Hohelied auf die Emotionalität. Die Furcht vor einer Gesellschaft, die jegliche Emotionen mit dem Tod bestraft, die Kunst und Poesie als Gefahr wahrnimmt, wurde selten so beeindruckend inszeniert wie in ALPHAVILLE. Durch Godards Inszenierungsstil, der Auslassung von Tonspuren, das abrupte Aufblitzen von Bildern und Tönen, der Bruch mit dem klassischen Erzählkino, erreicht der Film genau das, was er inhaltlich anprangert; die emotionale Distanzierung des Zuschauers vom Film und somit seiner Subjektivität innerhalb der filmischen Rezension. Durch dieses Entfernen vom klassischen Erzählstil bekommt der Zuschauer mehr als sonst die Möglichkeit, das Gezeigte auch außerhalb des filmischen Rahmens zu interpretieren und anzuwenden. Godards Film-Essays, in denen die Struktur der Ideen im Allgemeinen die klassischen Determinanten von Handlung und Personen ersetzte, befassten sich mit politischen und philosophischen Fragen. So stellt ALPHAVILLE die Idee in den Vordergrund, was es bedeutet in einer von Rationalität und Logik geprägten Welt zu existieren, welchen Stellenwert Poesie und Emotionen haben können und welche Gesellschaftsform den Menschen als Objekt respektive Subjekt wahrnimmt.