EDVARD MUNCH
Film-Nr.: 10752
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Genre: Drama
Genre: Biopic (Portraits)
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EDVARD MUNCH

EDVARD MUNCH (Originaltitel)

Schweden, Norwegen - 1974

DVD - Code 2 - PAL

Regie: Peter Watkins
Darsteller: Geir Westby, Gro Fraas, Kerstii Allum, Eric Allum
Drehbuch: Peter Watkins

Sprache: Englisch, Deutsch, Norwegisch
Untertitel: Englisch, Englisch für Hörgeschädigte
Laufzeit: 221 Min.
Bildformat: 1.33:1

Nach seinen bahnbrechenden BBC-Dokumentarfilmen (CULLODEN, über eine Schlacht im schottischen Hochland, gefilmt im Stile aktueller Kriegsberichterstattung; THE WAR GAME, über das nukleare Wettrüsten und die Folgen eines Atomangriffs auf England) und seinem spektakulären, in den USA ratzfatz verbotenen US-Kinofilm PUNISHMENT PARK fand Watkins kaum noch Möglichkeiten in England oder den USA Filme zu realisieren und zog schließlich ins norwegische Exil, wo er unter anderem dieses lange, aber trotz fast vier Stunden Laufzeit nie langweilige Portrait des Schöpfers von Gemälden wie "Der Schrei" anfertigte, wobei er den Stil seiner frühen Arbeiten sehr effektvoll auf dieses neue Terrain übertrug. So finden sich auch in dieser Mischung aus dokumentarischer und fiktionaler Erzählweise Spielszenen und Interviews (mit Munch und anderen) nahtlos verknüpft mit beschreibenden Passagen, sieht man Munch bei der Arbeit, hört zeitgenössische Reaktionen auf seine (damals unerhörten) Kunstwerke und erlebt das Zeitkolorit seiner Epoche hautnah mit. Das Ergebnis ist Watkins vielleicht reichste, auf jeden Fall aber reifste Arbeit. Die Wut über Missstände, die seine ersten Filme atmosphärisch stark prägte, weicht hier einem weniger offen anklagenden Ton, der trotzdem allen Unbill beim Namen nennt. Watkins zeigt große Sympathie für den ewig ignorierten, verhassten, missverstandenen Munch, dessen lange Zeit nicht gewürdigtes Bestreben, die Welt um ihn herum so wahrheitsgemäß wie nur möglich einzufangen, Watkins an die Schwierigkeiten bei der eigenen künstlerischen Arbeit erinnert haben muss (so sperrte die BBC THE WAR GAME wegen zu großer Realitätsnähe zwanzig Jahre lang in den Giftschrank, um die Bevölkerung nicht gegen eine atomare Bewaffnung aufzubringen). Eines der besten Portraits eines Künstlers, das sowohl den künstlerischen Prozess und die Wirkung der Werke, als auch die gesellschaftlichen und privaten Umstände ihrer Entstehung vermittelt!