LETTERS FROM IWO JIMA

LETTERS FROM IWO JIMA (Originaltitel)

USA - 2006

DVD - Code 2 - PAL

Das Gegenstück zum ersten Film von Eastwoods Iwo Jima-Doppelpack, dessen Ereignisse nun durchgängig aus japanischer Perspektive erzählt werden - eine Konzeption, die ähnlich schon Cornel Wildes BEACH RED von 1967 zugrunde lag, hier aber dank der Aufteilung auf zwei eigenständige Filme sehr viel konsequenter realisiert werden konnte. Im Prinzip ein filmisches Requiem auf die japanischen Soldaten, die bei der Eroberung der Insel starben, wo allen Beteiligten von vornherein klar war, dass ein Sieg ausserhalb des Möglichen lag. Stattdessen ging es nur noch darum, den militärisch eindeutig überlegenen Feind so lange wie möglich hinzuhalten, da mit der Eroberung Iwo Jimas erstmals auch Japan selbst in die Reichweite amerikanischer Bomberverbände geriete. Die Würdigung eines Opfers also, wie in jedem Melodram, das etwas auf sich hält, und dementsprechend ist die Stimmung von vornherein nicht eben von Heiterkeit bestimmt. Die Kriegsszenen sind ähnlich lakonisch gehalten wie in FLAGS OF OUR FATHERS, wobei sich gerade durch den ergänzenden Charakter, der sich aus dem Perspektivwechsel ergibt, nun ein vollständiges Bild des Kampfgeschehens bietet, etwa beim Blick ins Innere einer japanischen Bunkerstellung, die von den Amerikanern attackiert wird. Darstellerisch beeindruckt vor allem Ken Watanabe als General auf verlorenem Posten, immerzu bemüht, der mitleidlosen Härte und Harakiri-Sehnsucht seiner Offiziere ein menschlicheres Verhalten entgegenzusetzen. (Patrick Bennat)