GOLDA
Film-Nr.: 18181
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Genre: Drama
Genre: Historie / Kostüm
Genre: Krieg
Genre: Biopic (Portraits)
Genre: Toptitel
Genre: Politik
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GOLDA

GOLDA (Originaltitel)

GOLDA - ISRAELS EISERNE LADY (Alternativtitel)

USA, Grossbritannien - 2023

DVD - Code 2 - PAL

Regie: Guy Nattiv
Darsteller: Helen Mirren, Zed Josef, Henry Goodman, Emma Davies, Rotem Keinan, Liev Schreiber
Drehbuch: Nicholas Martin

Sprache: Englisch, Deutsch
Untertitel: Deutsch
Laufzeit: 97 Min.
Altersfreigabe FSK: ab 12 Jahre
Bildformat: 1.85:1
Tonformat: Dolby Digital 5.1
Features: Featurette; Trailer

Am 7. Oktober 2023 überfiel die Terrormiliz der Hamas in einer konzertierten Aktion das Supernova-Festival sowie Kibbuze im Süden Israels, richtete ein Massaker an und verschleppte weit über zweihundert Menschen nach Gaza. Das Datum dieses Exzesses war kein Zufall. Denn am 6. Oktober 1973, an Jom Kippur, dem höchsten jüdischen Feiertag, begann der nach ihm benannte Jom-Kippur-Krieg. In einem Überraschungsangriff rückten ägyptische und syrische Militärverbände rasch auf dem Sinai und den Golanhöhen vor. Die israelische Regierung stand zeitlich unter enormen Handlungsdruck. Mit zügiger Entscheidungsfindung bei militärstrategisch kluger Umsetzung, flankiert von Telefondiplomatie, gelang es den Angriffskrieg erfolgreich abzuwehren. Am 25. Oktober 1973 endete er. Ministerpräsidentin zu der Zeit war Golda Meir. Helen Mirren verkörpert die damals Fünfundsiebzigjährige jener neunzehn Tage als burschikose Frau von gedrungener Größe, deren Handtasche an ihr wirkt, als sei sie auf dem Weg zum Wochenmarkt. Unscheinbar von Weitem. Erfahrungsreich und lebensklug von Nahem. Es ist das Gesicht, das in Bann zieht, unterstrichen von Gestik und Mimik der Kettenraucherin. Filmisch dominiert daher die Nahaufnahme. Erzählerisch ist das Polit-Drama eines der Situation Rooms, der politischen Besprechungsräume und militärischen Lagezentren in der Krisensituation. Hinzu kommen Situation Rooms anderer Art. Denn Meir muss sich wegen Krebs regelmäßigen Checks und Therapien unterziehen. Die Mahnungen, von der Zigarette zu lassen, nimmt sie äußerlich so ungerührt zur Kenntnis, wie die Risikobedenken einiger Militärs bezüglich eines Gegenangriffs. Der Film bietet beides: Das Porträt einer bedeutenden Staatsfrau in der Männerwelt und die existentielle Bedrohung des Staates Israel in einer Welt ihm feindlich gesinnter Nachbarstaaten. Dies der Unterschied zu einem Film, der erzählerisch vergleichbar angelegt ist, nämlich THIRTEEN DAYS (2000). Aus US-amerikanischer Sicht werden die Tage der Kubakrise nachgezeichnet. Im Mittelpunkt steht politische Kommunikation mit spieltheoretischen Überlegungen, nicht der damalige Präsident John F. Kennedy, dargestellt von Kevin Kostner. Golda Meir trat 1974 nach heftiger Kritik zurück. Vorgeworfen wurde ihr, sie habe Warnhinweise auf den bevorstehenden Angriffskrieg sträflich ignoriert. Eine Parallele zum 7. Oktober 2023, eine fatale. (RD)