OPPENHEIMER
Film-Nr.: 30754
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Genre: Drama
Genre: Historie / Kostüm
Genre: Krieg
Genre: Biopic (Portraits)
Genre: Politik
Genre: Top 10 der Traumathekler 2023
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OPPENHEIMER

OPPENHEIMER (Originaltitel)

USA, Grossbritannien - 2023

Blu-ray - Code B - HD 1080p

Regie: Christopher Nolan
Darsteller: Cillian Murphy, Emily Blunt, Matt Damon, Robert Downey Jr., Florence Pugh, Casey Affleck
Drehbuch: Christopher Nolan, Kai Bird, Martin Sherwin

Sprache: Englisch, Deutsch, Italienisch, Französisch
Untertitel: Deutsch, Englisch, Italienisch, Französisch, Niederländisch
Laufzeit: 180 Min.
Altersfreigabe FSK: ab 12 Jahre
Bildformat: 2.35:1
Tonformat: Dolby Digital 5.1
Features: Making-Of; Presse-Q&A; Featurettes

Christopher Nolan erzählt die Geschichte des Vaters der Atombombe, als typischen Christopher-Nolan-Film. So geht es weniger um Oppenheimer als Mensch, kaum um seine Gefühle, sondern um Oppenheimer als Teil eines Systems sowie als Verkörperung gegensätzlicher Moralvorstellungen in einem Menschen. Auf der einen Seite der Wissenschaftler, der Begründer der Quantenphysik in den USA, der schon aus Forschergeist am Manhattan Project teilnehmen will, auf der anderen Seite der linksinteressierte Denker, der sein Handeln auch im Kontext der Zukunft sieht und reflektiert. Kann eine Demonstration der Atombombe gleichzeitig als Mahnmal für eine zukünftige Regulierung von Atomkraft und Atomwaffen dienen? Ist es besser, wenn die Amerikaner die Bombe vor den Nazis oder den Russen haben? Inwieweit muss Oppenheimer sich selbst betrügen, um diese widersprüchlichen Impulse in sich vereinen zu können?
In drei Stunden, die dem Publikum kürzer vorkommen, handelt Nolan erst verhältnismäßig zügig Oppenheimers Vorgeschichte ab, erzählt im Mittelteil den Verlauf des Manhattan Projects bis zum Abwurf der Atombomben über Hiroshima und Nagasaki, eher er sich im letzten Drittel auf Oppenheimers Clash mit dem US-Establishment fokussiert, als der Atomwaffen-Pionier für eine Regulierung von Atomwaffen eintrat und in der McCarthy-Ära demontiert werden sollte. Natürlich nicht ohne die typischen Nolan-Trademarks, wie das imposant dröhnende Sounddesign oder das Spiel mit Zeitebenen, wenn Zwischenschnitte auf zwei Anhörungen die ansonsten weitestgehend chronologisch erzählte Geschichte kommentieren. In Sachen Bildsprache war Nolan zudem seinem Vorbild Stanley Kubrick selten näher als hier. Ein fantastisch aufgelegter Cillian Murphy stemmt die Titelrolle, während in weiteren eine wahre Parade von Stars und bekannten Gesichtern aufgefahren wird, von denen einige nur für eine einzige Szene dabei sind. Dabei ist OPPENHEIMER eher eine Geschichtsstunde, faktenorientiert und detailversessen, keine gewagte oder eigenwillige Interpretation der Historie, sieht man von der visionenartigen Bebilderung des Innenlebens der Hauptfigur in einzelnen Momenten ab. (Nils Bothmann)