Sprache: Deutsch, Russisch Untertitel: Deutsch Laufzeit: 174 Min. Altersfreigabe FSK: ab 12 Jahre Bildformat: 2.35:1 Tonformat: Dolby Digital 5.1
Wo anfangen? Der Regisseur: Geboren 1920 in der Ostukraine, zählt Sergei Bondartschuk zu den großen Persönlichkeiten des sowjetischen Kinos. Internationale Anerkennung erlangte er mit KRIEG UND FRIEDEN, der 1969 den Oscar in der Kategorie Bester fremdsprachiger Film erhielt. Bondartschuk, der als Schauspieler begann, spielt die männliche Hauptrolle des Pierre Besuchow. Filmgeschichte: Das Epos gehört bei vergleichbarer Thematik filmästhetisch in die Reihe der nahezu unstrittigen Meisterwerke von GONE WITH THE WIND (1939), BARRY LYNDON (1975), HEAVEN'S GATE (1980) bis KAGEMUSHA (1980). Der Film: Hofbälle und Kriegsschlachten als Reenactment bei entfesselter Kamera in Fortführung der Techniken des experimentellen Sowjetfilms wie in DER MANN MIT DER KAMERA (1929). Die Tanzsaal-Sequenzen zur herausragenden Musik des Komponisten Owtschinnikow gleichen Flugträumen. RUSSIAN ARK (2002) bietet eine Hommage an diese Sequenz oder zumindest eine Reminiszenz. Die Kriegsschlachten hingegen sind so gefilmt und geschnitten, dass der Zuschauer – selbst ein filmerfahrener – akustisch und visuell eingesogen wird in die Simultanität des Geschehens wie selten. Es ist SAVING PRIVATE RAYN (1998), Omaha Beach. Nur eben nicht digital. Farbtechnische Besonderheit: Gleich zu Anfang fallen die gesättigten, intensiven, geradezu magischen Farben auf, die ästhetisch wunderbar zur Tiefenräumlichkeit des Films passen, aber ebenso zur ernsten Thematik. Gedreht wurde in Sovcolor. Gegen Ende des Zweiten Weltkriegs beschlagnahmte die Sowjetarmee in großen Mengen die Chemikalien zur Herstellung von Agfacolor, der Markenbezeichnung für den deutschen Farbfilm. So kommt es, dass Bondartschuks Film farbästhetisch an die späten Filme im Nationalsozialismus erinnert, an GROSSE FREIHEIT NR. 7 (1944) von Helmut Käutner, aber auch an Filme von Veit Harlan, vor allem an KOLBERG (1945). Neben einigen special effects die einzige Gemeinsamkeit. Denn dieser KRIEG UND FRIEDEN ist ein Anti-Kriegsfilm. Die patriotische, Tolstoi und den Sechziger Jahren geschuldete Note sei ihm nachgesehen. (RD)
traumathek.de verwendet Cookies für Funktions-, Komfort- und Statistikzwecke. Wenn Sie auf der Seite weitersurfen, erklären Sie sich damit einverstanden, dass wir Cookies verwenden. Weitere Informationen finden Sie hier