C'MON C'MON
Film-Nr.: 17532
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Genre: Drama
Genre: Familie
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C'MON C'MON

C'MON C'MON (Originaltitel)

USA - 2021

DVD - Code 2 - PAL

Regie: Mike Mills
Darsteller: Joaquin Phoenix, Gaby Hoffmann, Woody Norman, Scoot McNairy, Molly Webster, Jaboukie Young-White
Drehbuch: Mike Mills

Sprache: Englisch
Untertitel: Englisch, Englisch für Hörgeschädigte
Laufzeit: 105 Min.
Bildformat: anamorph, Widescreen, 16:9
Tonformat: Dolby Digital 2.0, Dolby Digital 5.1
Features: Audiokommentar von Mike Mills

Mike Mills hat gute Filme gemacht wie THUMBSUCKER (2005), BEGINNERS (2009), JAHRHUNDERTFRAUEN (2016). In seinem neuesten Werk stellt er an die Seite des wieder einmal makellos, jedoch wenig beeindruckend aufspielenden Joaquin Phoenix als Onkel einen kleinen 9-jährigen Jungen als seinen Neffen. Phoenix ist ein Radiojournalist, der ältere Kinder und Jugendliche zu ihren Zukunftsvorstellungen und Ängsten befragt und daher qua Beruf an seinem seltsam andersartigen und höchst überspannten Neffen interessiert. So nimmt er ihn mit auf seine Stationen im ganzen Land und nach New York. Es entwickelt sich eine sehr eigene Beziehung, die Phoenix vermeintlich zu Offenheiten und Antworten zwingt.
C'MON C'MON ist in dokumentarisch anmutenden, teils beeindruckenden s/w-Bildern gedreht und offenbart damit die große Schwäche des gesamten Films: Er ist mehr Dokumentation eines schon vor vielen Jahren entstandenen und unausgesetzt weiter zunehmenden verstellten Blick auf Kinder und Kindererziehung, auf Überspanntheiten und deren Entstehung und vermeintlicher Therapie, der vor allem in den USA, nun jedoch seit Jahren auch hier in Deutschland (Stichworte: Helikoptereltern, Kinder als Projekt) aktuell geworden ist.
Und so, wie manche Dokus eben lahm und langweilig und vor allem falsch daherkommen, so ist dieser Film langatmig, ereignislos, teils dümmlich-peinlich psychologisierend, was in den USA mit seiner Therapeuten-Industrie hoch modern ist, und vor allem eines: falsch. Er will ernsthaft weismachen, Kinder in Watte zu packen und jede ihrer Äußerungen zur Grundlage eines zu untersuchenden Ereignisses von Weltrang und für Gefühlskommunikation zu machen, sei richtig und wichtig.
Nicht das Kind habe sich nach der Welt zu richten, nein, Mike Mills möchte hier ohne handwerklich gutes Drehbuch (oder gar ohne Drehbuch?) allen Ernstes mitteilen: Die gesamte Welt habe sich nach dem Kind zu richten. Sein Film versagt und ist schlecht, da dies so modisch wie falsch ist. (ch)