SCHACHNOVELLE
Film-Nr.: 17526
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Genre: Drama
Genre: Thriller
Genre: Historie / Kostüm
Genre: Krieg
Genre: Psycho
Genre: Literatur
Genre: Literaturverfilmungen
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SCHACHNOVELLE

SCHACHNOVELLE (Originaltitel)

Deutschland, Österreich - 2021

DVD - Code 2 - PAL

Regie: Philipp Stölzel
Darsteller: Oliver Masucci, Albrecht Schuch, Birgit Minichmayr, Samuel Finzi, Andreas Lust, Rolf Lassgård
Drehbuch: Eldar Grigorian, Stefan Zweig

Sprache: Deutsch
Untertitel: Deutsch für Hörgeschädigte
Laufzeit: 107 Min.
Altersfreigabe FSK: ab 12 Jahre
Bildformat: 2.40:1
Tonformat: Dolby Digital 5.1
Features: Hörfilmfassung

Verfilmung der gleichnamigen Novelle von Stefan Zweig. Sie entstand Ende 1941 im brasilianischen Exil, war sein letztes Werk vor dem gemeinsamen Selbstmord mit seiner Frau, wurde sein bekanntestes. Philipp Stölzl strukturiert die Vorlage um, verlegt die Rahmenhandlung der Schiffspassage hinter die ursprüngliche Binnenhandlung, erzählt chronologisch. Doktor Bartok, Vermögensverwalter in Wien, wird nach der Besetzung Österreichs im März 1938 von der Gestapo festgenommen. Es folgen Monate der Einzelhaft im Zimmer eines Nobelhotels, um seine Psyche zu brechen in der Annahme, Bartok kenne die Zugangsdaten der Auslandskonten seiner Klientel. Ein Buch über Schachpartien hilft ihm ins Mentale der memorierten Spielzüge zu fliehen, spaltet jedoch zugleich seine Persönlichkeit. Bartok wird als unzurechnungsfähig aus der Haft entlassen. Danach Schiffspassage ins Exil, mit an Bord der amtierende Schwachweltmeister. Die Konfrontation reaktiviert das Trauma der Isolationsfolter. Info, Filmgeschichte: Hauptrolle in der ersten Verfilmung, SCHACHNOVELLE (1960), Curd Jürgens, sein Gegenpart von der Gestapo Hans-Jörg Felmy. Die Neuverfilmung überzeugt vor allem durch Oliver Masucci als Doktor Bartok. Dessen Figur ist auf Fallhöhe angelegt. Beruflich erfolgreich, vermögend, beste Gesellschaft, spielt Masucci sie zu Anfang selbstbewusst bis zur Arroganz. Umso eindringlicher ihre allmähliche Zerrüttung, ihr Zerbrechen. Die Schiffspassage hingegen überzeugt aufs Ganze weder visuell noch in der erzählerischen Verknüpfung. Wenn sich Personal und Dingwelt auf dem Atlantikliner dem des Nobelhotels anzugleichen beginnen, nimmt sich das wenig subtil aus. (RD)