GELOBT SEI GOTT
Film-Nr.: 16923
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Genre: Drama
Genre: Crime
Genre: Sozialdrama
Genre: Familie
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GELOBT SEI GOTT

GRACE A DIEU (Originaltitel)

Frankreich, Belgien - 2018

DVD - Code 2 - PAL

Regie: François Ozon
Darsteller: Melvil Poupaud, Denis Ménochet, Swann Arlaud, Éric Caravaca, François Marthouret, Bernard Verley
Drehbuch: François Ozon

Sprache: Deutsch, Französisch
Untertitel: Deutsch
Laufzeit: 132 Min.
Altersfreigabe FSK: ab 6 Jahre
Bildformat: 1.85:1
Tonformat: Dolby Digital 2.0, Dolby Digital 5.1
Features: Interviews; Deleted Scenes; Diverse Featurettes

Damit die Opfer sexuellen Missbrauchs in der katholischen Kirche Solidarität erfahren können, muss zunächst das Schweigen gebrochen, das Ganze als Anklage gegen die Institution öffentlich gemacht und die persönliche, emotionale Wirkung der Taten transparent werden. François Ozons „Gelobt sei Gott“ verteilt diese Handlungsschritte der mühsamen Ermächtigung wider einen Apparat voll salbungsvoller Selbstgerechtigkeit auf drei Protagonisten – und erzählt deren Geschichten nacheinander, doch verwoben: Der bürgerliche und gläubige Alexandre, der atheistische und aktivistische François und der melodramatische Emmanuel.
„Gelobt sei Gott“ betreibt einigen narrativen Aufwand – Rückblenden, Briefwechsel, Voice Over, Protagonisten- und Perspektivwechsel –, um seinem Thema gerecht zu werden. Der Grat zwischen Emotionalisierung und Pragmatismus ist dabei schmal, die Bissigkeit früherer Werke Ozons fehlt.
Weil sich „Gelobt sei Gott“ vor allem der Aufarbeitung der Fälle aus der Perspektive der männlichen Opfer widmet, gehört zur jeweiligen Schilderung der Taten stets schon eine Reflexion ihrer Auswirkungen. Gespräche in schwach beleuchteten Kirchenbauten, hellen Kommissariaten und engen Cafés zeigen zerrüttete Beziehungen, Formen der Verdrängung, verschiedene Modi des Umgangs. Während die unterschiedlichen Betroffenen eine Gemeinschaft gründen und einen Teil der französischen Gesellschaft repräsentieren, bleibt die Antwort der Kirche immer gleich, wird damit ihr Ort in dieser Gesellschaft deutlich. (Alexander Scholz)