Sprache: Deutsch, Koreanisch Untertitel: Deutsch Laufzeit: 142 Min. Bildformat: anamorph, 2.39:1 Tonformat: Dolby Digital 5.1 Features: 2 Featurettes; Trailer
Der "kleine" und "grosse" Hunger.
Mit schwebender Ruhe und schwelender Suspense nimmt der südkoreanische Regisseur Lee Chang-Dong Haruki Murakamis Erzählung als Grundgerüst, um an der Oberfläche eine lineare Geschichte über das Begehren zu erzählen. Was wie ein Dreiecks-Liebesfilm beginnt, wird zu einem paranoiden Thriller, der zunehmend ins Irreale abgleitet. Die wie assoziative Irrlichter wirkenden Personen werden zu Spiegelbilder ihrer eigenen Verzweiflung. In der kapitalistischen Realität des Landes verordnet, zwischen der neureichen Oberschicht und verarmten Land-Bevölkerung zerrieben, entsteht ein Hirngespinst, das seine zurückhaltenden Genremittel für ein Vexierspiel über Fiktion und Realität nutzt. Die Ereignisse und Schlussfolgerungen erscheinen logisch, aber immer wieder schleichen sich Uneindeutigkeiten ein. Nie wird klar, was wir hier wirklich sehen. Was Träume, Sehnsüchte und Fantasien sind. Wir sehen die Welt so, wie sie der zentrale Protagonist sie begreift, begreifen will.
Jongsu möchte Autor werden, aber er hat (noch) nichts zu erzählen. Eine Lesart des Films ist, dass wir hier einem Schriftsteller beiwohnen, der aus seiner Realität eine literarische Fiktion entstehen lässt. Oder "Burning" ist eine Metapher für das Kino, dessen Bilder immer auch Lügen sind, eine Abwandlung von Wirklichkeit, die der Zuschauer glauben soll.
Mit soften Thrill, Melancholie und erlesen schönen Bildern lädt der Filmemacher dazu ein, über die Geheimnisse seiner Figuren nachzudenken, ohne endgültige Antworten zu geben. Alles bleibt vage, verschwommen, ebenso magisch wie grausam, wie bei einem bekifften Rausch, der nachhallt. (Oliver Pompejus)
traumathek.de verwendet Cookies für Funktions-, Komfort- und Statistikzwecke. Wenn Sie auf der Seite weitersurfen, erklären Sie sich damit einverstanden, dass wir Cookies verwenden. Weitere Informationen finden Sie hier