BETTY
Film-Nr.: 16476
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Genre: Drama
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BETTY

BETTY (Originaltitel)

Frankreich - 1992

DVD - Code 2 - PAL

Regie: Claude Chabrol
Darsteller: Marie Trintignant, Stephane Audran, Jean-Francois Garreaud, Yves Lambrecht, Christiane Minazzoli
Drehbuch: Claude Chabrol, Georges Simenon

Sprache: Deutsch, Französisch
Untertitel: Deutsch
Laufzeit: 99 Min.
Bildformat: 1.66:1, anamorph
Tonformat: Dolby Digital 1.0
Features: Filmpräsentation von Joel Magny, 3 Szenen, kommentiert von Claude Chabrol; Kinotrailer

Betty ist wankelmütig, depressiv, durstig, wollüstig bei all dem ziemlich geheimnisvoll. Der soziale Kontext, in dem sie all dies ist und aus dem sie ausbricht – konservative Ehe, reaktionäres Milieu, entsprechende Rollenerwartungen an junge Mütter – ist sehr präsent, nicht aber als Begründung, mehr als Folie. Einmal, als ihr eine ihrer Liebschaften erklären will, warum sie so sei, wie sie ist, nennt sie ihn „Doktor Freud“ und lacht sie ihn aus.
Für seinen genauen Blick auf die Widersprüche französischer Bürgerlichkeit und seine starken Frauenfiguren ist Claude Chabrol bekannt. Die Welt, die Betty im Exil von ihrer eben zerbrochenen Ehe findet, ist ihr zugetaner. Im „Le Trou“ trifft sie Trinker, Lebenskünstler und Laure, eine whiskyfeste Dame, die sich Betty annimmt, sie umsorgt, sie pflegt, ihr nachschenkt. Besserung ist stets nur zeitweise zu haben: Marie Trintignats Betty führt Beziehungen als Tausch, oft verhandelt im nächstbesten Bett, beim nächstbesten Glas. Wohlwollend verfolgt der Film seine Hauptfigur bei dem Versuch halbwegs aufrecht vor den anderen und sich selbst durch verschiedene Zwangslagen zu manövrieren. Die Gewalt der bürgerlichen Werteordnung und die der alkoholinduzierten Flucht aus derselben machen dabei die Dynamik dieses unterschätzten Werks Chabrols aus. (Alexander Scholz)