THE LAST MOVIE STAR
Film-Nr.: 16343
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Genre: Drama
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THE LAST MOVIE STAR

THE LAST MOVIE STAR (Originaltitel)

DOG YEARS (Alternativtitel)

USA - 2017

DVD - Code 2 - PAL

Regie: Adam Rifkin
Darsteller: Burt Reynolds, Ariel Winter, Chevy Chase, Clark Duke, Ellar Coltrane, Al Jaleel Knox
Drehbuch: Adam Rifkin

Sprache: Englisch, Deutsch
Laufzeit: 100 Min.
Bildformat: 2.35:1, anamorph
Tonformat: Dolby Digital 5.1

Es ist kein Zufall, dass Vic Edwards, der Protagonist von THE LAST MOVIE STAR, der früher vielleicht kassenträchtigste Star der 1970er war, ein Ladies Man, der einen schweren Karriereknick hinter sich hat und vom Großteil des Publikums vergessen wurde. Denn Regisseur und Drehbuchautor Adam Rifkin (DETROIT ROCK CITY, THE CHASE) schrieb die Rolle Burt Reynolds auf den Leib, ohne dessen Beteiligung er den Film nicht gemacht hätte. Schlussendlich lebt die Tragikomödie auch von Reynolds‘ Performance, zumal Rifkin biographische Details aus dessen Leben (z.B. der an einer Knieverletzung gescheiterte Traum von einer Footballkarriere) einfließen lässt, Archivmaterial von Auftritten seines Hauptdarstellers hineinschneidet und seinen Star sogar mit seinem jüngeren Ich in bearbeiteten Ausschnitten aus dessen großen Hits BEIM STERBEN IST JEDER DER ERSTE und EIN AUSGEKOCHTES SCHLITZOHR interagieren lässt.
Denn das Revue-Passieren-Lassen von Reynolds‘ Karriere findet statt, als der fiktive Edwards seine Karriere Revue passieren lässt, nachdem er zur Ehrung seines Lebenswerks bei einem Filmfestival in Nashville geladen wird. Das Festival entpuppt sich als No-Budget-Veranstaltung enthusiastischer Nerds, die Unterbringung als wenig fürstliches Motel und seine Chauffeurin Lil (Ariel Winter) als übellaunige, übertätowierte Schwester des Veranstalters. Der egozentrische alte Sack und das unzufriedene Girlie nähern sich im Laufe des Wochenendes an und lernen voneinander. Inhaltlich also eine altbekannte Leier, doch der Film gewinnt durch den Meta-Kontext bezüglich seines Stars und durch die präzise Inszenierung von Alter und Einsamkeit, etwa in der Auftaktszene, in der Vic mit seinem Hund in der Tierklinik ist, der ebenso zum alten Eisen gehört wie er selbst. Reynolds bezeichnete den Film nicht zu Unrecht als seine vielleicht ehrlichste Darbietung und so lebt THE LAST MOVIE STAR von ihm. Traurigerweise umso mehr dadurch, dass es tatsächlich einer der letzten Filme von Burt Reynolds war, der 2018 an einem Herzinfarkt starb, rund anderthalb Jahre nach der Premiere von Rifkins Schwanengesang. (Nils Bothmann)