CALL ME BY YOUR NAME
Film-Nr.: 16037
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Genre: Drama
Genre: Gay / Queer Cinema
Genre: Romanze
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CALL ME BY YOUR NAME

CALL ME BY YOUR NAME (Originaltitel)

Frankreich, USA, Italien - 2017

DVD - Code 2 - PAL

Regie: Luca Guadagnino
Darsteller: Timothée Chalamet, Armie Hammer, Michael Stuhlbarg, Amira Casar, Esther Garrel, Victoire Du Bois
Drehbuch: James Ivory

Sprache: Englisch
Untertitel: Englisch für Hörgeschädigte
Laufzeit: 127 Min.
Bildformat: 1.85:1, anamorph
Tonformat: Dolby Digital 5.1
Features: Making-of; Interviews; Audiokommentar von Timothée Chalamet und Michael Stuhlbarg; Audiokommentar von Luca Guadagnino; Musikvideo

„Later“ sagt Oliver, der selbstbewusste amerikanische Assistent des Antikeforschers Perlman, stets zu seinen Gastgebern, wenn er mal wieder davonzieht, um seinen eigenen Interessen nachzugehen. „Later“ ist auch das Prinzip von „Call Me by Your Name“: Die behutsame Dramaturgie der Begierde, die sich zwischen Oliver und Elio, dem jugendlichen Sohn der Perlmas entwickelt, beschreibt eine aufreizende Verschiebung der sinnlichen Genüsse in die Sinne überflutenden Bildern. Die kinematografische Lust schiebt die Lust der Protagonisten immer weiter auf. Bilder und Musik vermitteln Gefühle von Sommer und erster Liebe, die eine Hingabe nahezu ohne Kitschschuldigkeit ermöglichen. Schon in „I Am Love“ und „A Bigger Splash“ hatte Luca Guadagnino eine detailversessene Lockerheit und inszenatorische Eleganz kultiviert, die nun in „Call Me by Your Name“ ihren vorläufigen Höhepunkt findet.
1983 besucht Oliver die Perlmans in ihrem norditalienischen Sommerhaus und wird durch die Blicke Elios selbst zu einer der antiken Statuen erhoben, die er eigentlich erforschen wollte. Der belesene, fast verbildete, Junge entdeckt seine Lüsternheit als konsequente Fortsetzung des bildungsbürgerlichen Wunschtraums, in dem er aufwächst. Die arrogante Oberfläche Olivers wird derweil trotz der anbetenden Blicke, die auf ihm liegen, brüchig; seine sanfte Zugewandtheit im Rhythmus der sonnendruchfluteten Bilder immer deutlicher.
Die Annäherung von Oliver und Elio ist eine der subtilen Gesten, der zärtlichen Oszillation und dem lustvollen Umgang mit Gegenständen, die als erotische Zeichen von der sinnlichen Präsenz des anderen zeugen. Subtile Verweise und Schau der überwältigenden Schönheit, fragilen Annäherung und Lust an der Steigerung der Begierde. (Alexander Scholz)