DER FALL KALINKA

AU NOM DE MA FILLE (Originaltitel)

IM NAMEN MEINER TOCHTER (Alternativtitel)

Deutschland, Frankreich - 2016

DVD - Code 2 - PAL

1982 starb Kalinka Bamberski im Haus ihrer Mutter Danièle und ihres Stiefvaters Dieter Krombach unter rätselhaften Umständen. André, der biologische Vater des Mädchens, drängte auf eine Untersuchung des Falles und stieß dabei auf immer deutlichere Hinweise, dass Krombach seine Tochter zuvor vergewaltigt haben könnte und diese bei der Vertuschung des Vergehens starb. Da Krombach, trotz immer größerer Beweislast, vom deutschen Staat vor der Auslieferung nach Frankreich bewahrt wurde, ergriff André Bamberski immer extremere Maßnahmen um zu seinem Recht zu kommen. Diese wahre Geschichte bereitete Vincent Garenq 2016, fünf Jahre nach der endgültigen Verurteilung Krombachs, als nüchterne Mischung aus Drama und Thriller auf, die einerseits auf große Schauwerte und Effekte verzichtet, andrerseits aber den als Volkshelden gefeierten André Bamberski doch stark überhöht und nur selten kritisch betrachtet, etwa wenn sein Bestreben ihn seine zweite Ehe kostet. Trotzdem ein ambitionierter Film über einen ungeheuren Justizskandal, der sich über fast 30 Jahre hinzog. Dabei ist der FALL KALINKA sowohl lebendiger als auch ausführlicher als die meisten Tatsachenberichte ist, die man angesichts der letzten Verurteilungen verschiedener Beteiligter in der Presse lesen konnte und hat mit Daniel Auteuil und Sebastian Kock auch zwei Schauspielschwergewichte in den Hauptrollen zu bieten, die als Gegenspieler den eher unspektakulären Film zu tragen wissen. (Nils Bothmann)