DIE SEHNSUCHT DER VERONIKA VOSS
Film-Nr.: 15165
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Genre: Drama
Genre: Berlinale - Goldener Bär - vor 2000
Genre: Sozialdrama
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DIE SEHNSUCHT DER VERONIKA VOSS

DIE SEHNSUCHT DER VERONIKA VOSS (Originaltitel)

Deutschland - 1982

DVD - Code 2 - PAL

Regie: Rainer Werner Fassbinder
Darsteller: Rosel Zech, Hilmar Thate, Armin Müller-Stahl, Cornelia Froboess, Annemarie Düringer, Doris Schade
Drehbuch: Rainer Werner Fassbinder, Pea Fröhlich, Peter Märthesheimer

Sprache: Deutsch
Laufzeit: 100 Min.
Bildformat: 1.78:1
Tonformat: Mono
Features: Interviews mit Xaver Schwarzenberger und Peter Märthesheimer, Gespräch zwischen Rosel Zech und Juliane Lorenz, Trailer

Der mittlere Teil von Fassbinders berühmter 'BRD-Trilogie', die den Erfolg des Regisseurs bei Kritik und Publikum zementierte? An der von Fassbinder verehrten, vor allem in den dreissiger Jahren erfolgreichen Schauspielerin Sybille Schmitz (FÄHRMANN MARIA; TANZ AUF DEM VULKAN) orientiert, schildert die formal brillante s/w-Hommage an den Inszenierungsstil dieser Zeit (Kamera: OTTO-Regisseur Xaver Schwarzenberger) den bitteren Niedergang des in den 50er Jahren in Vergessenheit geratenen ehemaligen UFA-Stars Veronika Voss (bestechend gut: Rosel Zech), die, von einem Sportreporter umworben, noch ein letztesmal aufflackert?
Schwer, beim Anschauen des Films nicht an Wilders kanonischen SUNSET BLVD. zu denken; die Intrige, die um die finanziell angeschlagene, ihren gedemütigten Größenwahn nur noch mit Drogen stützende Schauspielerin gewoben wird und die dem Ganzen einen subtilen Krimi-Einschlag gibt, legte auch den Gedanken an Wilders spätes Geschwisterstück zu SUNSET BLVD., dem nur wenige Jahre vor VERONIKA VOSS in die Kinos gekommenen FEDORA (1978) nahe. Andererseits macht die unglaubliche Riege des exzellent besetzten Schauspieler-Ensembles - neben der Zech Hilmar Thate als der Journalist, Cornelia Froboess als dessen Freundin, Armin Müller-Stahl als Veronikas ehemaliger Gatte; Peter Berling natürlich... - diese auffallend sorgfältig komponierte Verbeugung vor dem Film Noir, dem Melodram zu einem reinen Fassbinder-Werk? Wer die Filme des Regie-Wunderknaben aufgrund ihrer oftmals schrillen, grellen, hysterischen Töne, ihrer Theatralik eher meidet, dürfte erstaunt sein, wie sehr er sich hier dem klassischen Hollywood anzunähern weiß - allerdings auch, um es über die Songauswahl (amerikanische Country-Stücke etwa) sofort zu konterkarieren. - Bei aller subtilen Bissigkeit und satirischen Schärfe ein eminent schöner und unterhaltsamer Film! (Stefan Nottelmann)