WHITE DOG
Film-Nr.: 14767
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Genre: Drama
Genre: Ennio Morricone
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WHITE DOG

USA - 1982

DVD - Code 2 - PAL

Regie: Samuel Fuller
Darsteller: Kristy McNichol, Paul Winfield, Burl Ives, Jameson Parker, Christa Long, Vernon Weddle
Drehbuch: Samuel Fuller, Curtis Hanson

Sprache: Englisch
Untertitel: Englisch für Hörgeschädigte
Laufzeit: 90 Min.
Bildformat: 1.78:1
Tonformat: Mono

Die junge, etwas naive, aber doch gutherzige Schauspielerin Julie Sawyer kann von Glück sagen, den schönen weißfelligen Schäferhund, den sie nächtens angefahren und aus Sorge, im Tierheim könne er eingeschläfert werden, wieder aufgepeppelt hat, in ihrem Haus in den Hügeln von L.A. zu haben: einen Einbrecher, der sich an ihr vergehen will, streckt ihr neues Haustier in kontrollierter Attacke nieder. Es kostet sie Mühe sich einzugestehen, daß einige blutige Vorfälle in der Nachbarschaft auf das Konto dieses Hundes gehen. Nicht bereit, ihn töten zu lassen, bringt sie ihn zu einem erfahrenen Trainer, der entsetzt feststellen muß, daß es sich um einen 'White dog' handelt - einen Hund, der darauf abgerichtet ist, Afroamerikaner anzufallen -, und sich, als Betroffener, mit umso verbissenerem Eifer daran macht, den andressierten Rassismus wieder abzutrainieren?
Beklemmender, pessimistischer Film von Sam Fuller, der gewiß nie ein Freund leiser Töne und großer Subtilitäten war, aber es in dieser seiner kontroversesten Arbeit zu einer selten geglückten dramaturgischen Straffheit und Klarheit gebracht hat, die immer wieder mit packenden Einzelszenen aufwarten kann (die versuchte Vergewaltigung bei infernalischem Kriegsgetöse aus dem Fernseher, der herumstreunende Hund, den nur eine Häuserecke von einem spielenden Kind trennt? ). Näher war Fuller wohl nie an John Carpenterschem Horror à la HALLOWEEN dran, nicht zuletzt wegen der Unergründbarkeit der intelligenten Bestie, deren Hundeaugen nicht preisgeben, was sie vorhat, und deren heranstürmende Attacken mit hochgezogenen Lefzen wirklich zum Fürchten sind!
Von Anfang an und noch lange Zeit von Paramount nach nur wenigen Kinoaufführungen aus dem Verkehr gezogen - wohl aus Angst vor negativer Presse -, sollte man sich den seinerzeit unbegreiflicherweise als ambivalent eingeschätzten, deutlich antirassistischen Film unbedingt anschauen, der die kluge Frage aufwirft, ob man den einmal erlernten Haß auch wieder vergessen machen kann? (Stefan Nottelmann)