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Film-Nr.: 14669
Genre: Drama
Genre: Unsere Tipps
Genre: Tipps Karin (Inhaberin/Crew)
Genre: Sozialdrama
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SHORT TERM 12
SHORT TERM 12 (Originaltitel)USA - 2013 DVD - Code 2 - PAL Regie: Destin Cretton Darsteller: Brie Larson, Frantz Turner, John Gallagher Jr., Stephanie Beatriz, Rami Malek, Alex Calloway Drehbuch: Destin Cretton
Sprache: Englisch Laufzeit: 93 Min. Bildformat: 16:9 Tonformat: Dolby Digital 5.1
Ungeheuer sympathischer Indie-Streifen über ein Heim für "underprivileged kids", wie sich ein neu hinzugekommener Mitarbeiter etwas unglücklich ausdrückt, und die gute Seele der Einrichtung, Grace (tough, clever und verletzlich: Brie Larson), die, so glaubt sie, insgeheim eine mehrjährige Beziehung mit Mason pflegt (John Gallagher Jr. als gut gelaunter Geduldsengel), der an ihrer Seite arbeitet?
Ein Beitrag zum reichen 'inspirational teacher'-Genre, sicherlich - wer kennt nicht Robin Williams in DEAD POETS SOCIETY oder Michelle Pfeiffer in DANGEROUS MINDS, von Klassikern wie THE MIRACLE WORKER einmal ganz abgesehen -, aber doch wohltuend anders in der nie anbiedernden, stets warmherzigen Nähe zu den Jugendlichen, die vielleicht auch aus dem geringeren Altersabstand und den eigenen Erfahrungen von Grace und Mason resultiert, in denen sie sich teils mit ihren Schützlingen treffen: im Umgang mit den Teenagern ein tolles Gespann, im verspielten Miteinander ein süßes Pärchen, hat ihr Engagement (und auch das der anderen im Team) nie den Charakter wohlmeinender, Bescheid wissender Erziehung, der mittlerweile eben doch das Moment einer gewissen Herablassung anhaftet. Die Regie hat das bis in die Kameraarbeit hinein übersetzt: nah genug an den Personen, um mitten ins Geschehen zu führen, genug Abstand haltend, um ihnen den gebührenden Raum zu lassen, ist man als Zuschauer stets involviert und berührt durch die ständig wechselnden Stimmungslagen. Und auch wenn mit der Ankunft der smarten Jaden (Kaitlyn Dever) der Zug ins Dramatische stärker wird - sie rührt mit ihrer beklemmenden Geschichte an eine tiefe Wunde, die Grace aus der Bahn zu werfen droht -, bleibt der in sonnige Bilder getauchte Film ohne jede Verharmlosung auch musikalisch wunderbar lässig. Bleibt nur, ihm den verdienten Publikumserfolg über die Festivals hinaus zu wünschen: selten genug, daß man mit dem Gefühl solch grundoptimistischer Gegenwartsnähe beschenkt wird, ohne eine 'motivational speech' über sich ergehen lassen zu müssen! (Stefan Nottelmann)
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