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Genre: Drama
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Genre: Sozialdrama Genre: Politik |
DAS NARRENSCHIFFSHIP OF FOOLS (Originaltitel)USA - 1965 DVD - Code 2 - PAL Regie: Stanley KramerDarsteller: Vivien Leigh, Simone Signoret, José Ferrer, Lee Marvin, Oskar Werner, Heinz Rühmann Drehbuch: Abby Mann Sprache: Englisch, Deutsch Untertitel: Deutsch, Englisch Laufzeit: 143 Min. Bildformat: 1.78:1, anamorph Tonformat: Dolby Digital 2.0 Features: Einführung von Karen Kramer, zwei Featurettes, Bildergalerie Das Narrenschiff-Motiv, in der frühen Renaissance aufgekommen, hat nicht zuletzt durch seine eindringliche Schilderung in Foucaults WAHNSINN UND GESELLSCHAFT (FOLIE ET DÉRAISON, 1961) erneute Aufmerksamkeit gefunden, und seine Kennzeichnung des Motivs in der Literatur des 15. und 16. Jahrhunderts - "ein Narrenschiff, das für die Weisen die beispielhafte Odyssee darstellt, die von den menschlichen Schwächen lehrt" - könnte unverändert für Stanley Kramers Filmadaption des 1962 herausgekommenen Bestsellers von Katherine Anne Porter gelten, die den Titel ihres autobiographisch angeregten Romans in der Tat jener Sebastian Brant-Satire entlehnt hat, die - erstmals 1494 gedruckt - den Auftakt zu der dann einsetzenden Flut von ähnlichen Werken gegeben hatte. Aber zweifellos steht SHIP OF FOOLS als Schilderung einer Überfahrt vom mexikanischen Veracruz nach Bremerhaven im Jahre 1933 auch in jener Hollywood-Tradition von GRAND HOTEL (1932), die sich bis in solche Straßenfeger wie AIRPORT (1970) hinein erneuert findet (als Beispiel aus deutscher Produktion legt sich Will Trempers DIE ENDLOSE NACHT von 1963 nahe): auf engen Raum zusammengedrängt, bietet sich dem Zuschauer ein Gesellschaftspanorama von Menschen dar, die sich ansonsten vielleicht aus dem Wege gehen würden, aber nun einmal zeitweilig miteinander auskommen müssen - oder auch zueinander finden und sich sonst vielleicht nie begegnet wären. Unschwer einzusehen, daß Filme dieser Art nicht so sehr von irgendwelchen Schauwerten leben - eine virtuose Flamenco-Darbietung bleibt auch in SHIP OF FOOLS eine Ausnahme -, sondern von der Dialogregie und der schauspielerischen Charaktergestaltung, und hier hat Kramers Produktion auch Einiges zu bieten: ob es Lee Marvin in einer seiner besten Rollen ist, der als dumpfer Ex-Baseballer vom Typ her den Gegenpol abgibt zur romantisch verbitterten Diva der Vivien Leigh, oder jene zarte Romanze, die sich zwischen dem Schiffsarzt und einer Aufrührerin aus mexikanischer Oberschicht entspinnt (von Oskar Werner und Simone Signoret anrührend gespielt). Nicht zuletzt José Ferrer, der als bei Tische unbekümmert über Euthanasie und Rassenhygiene schwadronierender Deutscher wie ein Echo auf den Atomschlags-Wahnwitz eines Walter Matthau (FAIL-SAFE) oder eines Peter Sellers (DR. STRANGELOVE; beide 1963) wirkt und sich ausgerechnet mit einem deutschen Juden (Heinz Rühmann) die Kabine teilen muß, der seine Geduld dem alltäglichen Antisemitismus gegenüber aus seiner Zuversicht erklärt, man werde schon nicht Millionen von Juden einfach umbringen? |