![]() Film-Nr.: 14367 ![]()
Genre: Drama
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Genre: Musikfilme Genre: Philip Seymour Hoffman |
SAITEN DES LEBENSA LATE QUARTET (Originaltitel)USA - 2012 DVD - Code 2 - PAL Regie: Yaron ZilbermanDarsteller: Philip Seymour Hoffman, Christopher Walken, Catherine Keener, Mark Ivanir, Imogen Poots, Madhur Jaffrey, Liraz Charhi Drehbuch: Seth Grossman, Yaron Zilberman, Sprache: Englisch, Deutsch Untertitel: Deutsch Laufzeit: 101 Min. Bildformat: anamorph, 2.40:1 Tonformat: Dolby Digital 5.1 Das weltberühmte Streichquartett 'The Fugue' sieht seinem 25jährigen Bestehen entgegen und probt innerhalb seines bereits häufig zur Aufführung gebrachten Beethoven-Zyklus' dessen Opus 131 - ein Spätwerk, kompositorisch außerordentlich dicht und auch technisch enorm fordernd. Die Harmonie der vier miteinander so wohlvertrauten Spieler wird durch den Parkinson-Befund ihres Cellisten (Christopher Walken) jäh aufgestört: Soll es mit einer schon des öfteren eingesprungenen Ersatzspielerin musikalisch so weitergehen wie bisher? Oder nutzt man die Gelegenheit, sich vom rigiden Perfektionsdrang des Ensembleleiters zu lösen, neue Interpretationen des sattsam bekannten Repertoires zu wagen? Und auch im persönlichen Miteinander beginnt es merklich zu knirschen? - Ein ausgesprochen feinsinniges Kammerstück, das die Anforderungen des gut aufklärerisch egalitären Quartettspiels - das Zurücktreten der Einzelstimme zugunsten der Gesamtwirkung, die Aufmerksamkeit für die Mitspieler, aber natürlich auch das Leisten des eigenen Parts - sehr geschickt auf die auseinanderstrebende Gruppe überträgt, von exzellenten Darstellern getragen, allen voran Christopher Walken als warmherziger Senior des Quartetts, der seinen jugendlichen Schülern im Musikunterricht sehr bedenkenswerte Anekdoten zum Besten gibt (Pablo Casals!); erwähnenswert auch Imogen Poots (28 WEEKS LATER), die als quicklebendige Tochter zweier Quartettmitglieder einige frische Tupfer zu setzen weiß und mit ihrem ausgelassenen Tänzchen zu 'Salty Air' von j.viewz auch jenseits klassischer Musik guten Geschmack beweist. - Ein mitreißendes Drama sollte man allerdings nicht erwarten, dafür sind die Probleme des Ensembles denn wohl doch zu intellektuell und zu sehr an die ganz eigene Welt von Berufsmusikern geknüpft, die Regisseur Yaron Zilberman gut zu kennen scheint: er ist offenbar so weit gegangen, die Schauspieler zumindest die leichteren Einstiegspassagen so lange üben zu lassen, bis Grifftechnik und Bogenführung einmal nicht nach der hanebüchenen Pfuscherei aussehen, mit der ungeübte Darsteller ansonsten die ihnen angedrehten Instrumente traktieren. - Connaisseuren klassischer Musik und Liebhabern leiser Töne dürfte A LATE QUARTET reichen Genuß bescheren; wer normalerweise zwischen Warp-Geschwindigkeit und THE FAST AND THE FURIOUS wählt oder die Geigenform nur vom nackten Rücken der Man Ray-Photographie kennt, sollte den Film besser seinen besinnlichen Stunden vorbehalten. - Immerhin: Kalt lassen dürfte der Schlußauftritt des Quartetts die wenigsten? (Stefan Nottelmann) |