UP IN THE AIR
Film-Nr.: 12510
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Genre: Komödie
Genre: Drama
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UP IN THE AIR

UP IN THE AIR (Originaltitel)

USA - 2009

DVD - Code 2 - PAL

Regie: Jason Reitman
Darsteller: George Clooney, Vera Farmiga, Anna Kendrick, Jason Bateman, Amy Morton, Melanie Lynskey, J.K. Simmons, Sam Elliott, Danny McBride, Zach Galifianakis, Chris Lowell, Steve Eastin
Drehbuch: Jason Reitman, Sheldon Turner

Sprache: Englisch, Deutsch
Untertitel: Deutsch, Englisch, Türkisch
Laufzeit: 105 Min.
Bildformat: 1.85:1, anamorph
Tonformat: Dolby Digital 5.1
Features: Kommentare der Filmemacher, entfernte Szenen und mehr

Bei den diesjährigen Oscars schnöde ignoriert, ist Reitmans sechsfach nominierter Film vielleicht sogar der beste der zehn Kandidaten gewesen. Zumindest hatte von der Konkurrenz keiner den Finger so nah am Puls der Zeit. Nachdem Reitman in seinem Debüt THANK YOU FOR SMOKING mit einem Lobbyisten der Zigarettenindustrie schon einmal einen Vollzyniker ins Zentrum gerückt hat, erzählt er hier von einem Mann, der einen tatsächlich noch unsympathischeren Beruf hat: Ryan Bingham (George Clooney in der Rolle seines Lebens) arbeitet für ein Unternehmen, das gerade wegen der Wirtschaftskrise floriert, weil es anderen Firmen den unangenehmen Job abnimmt, deren Angestellte zu feuern. Dass man Binghams Schicksal trotzdem gerne folgt, hat eine Reihe von Gründen, angefangen bei seinem Charme (der natürlich auch der Clooneys ist), den er fast schon perfide missbraucht. Aber Bingham ist auch ein Profi, dessen Meisterschaft in beruflichen Dingen - ob das perfekte Einchecken auf dem Flughafen oder die psychologisch gekonnte Manipulation des Gegenübers im Entlassungsgespräch - durchaus fasziniert. Ein Mann, der eher hier beheimatet ist als in seinem eigentlichen Zuhause, dessen Einrichtung an Neutralität jedes Hotelzimmer schlägt. Und, das ist das Schlimme, selbst Bingham ist in gewisser Weise noch zu mitfühlend, altmodisch geradezu, denn die nächste Generation, verkörpert von einer ehrgeizigen Cornell-Absolventin (Anne Kendrick aus ROCKET SCIENCE), hat innovative Ideen, die selbst Bingham bald redundant machen dürften. Kein Wunder also, dass auch ihm langsam Zweifel daran kommen, ob sein Leben in der Schwebe, ohne Heim oder Familie, wirklich das Wahre ist. Reitmans subtile Inszenierung ist noch einen Tick lakonischer als in JUNO und wandelt traumwandlerisch sicher auf einem schmalen Grat aus Witz und Traurigkeit, immer wieder begleitet von einer unsentimentalen Melancholie, wie man sie ähnlich auch in den Filmen Alexander Paynes (SIDEWAYS) findet, und die hier wie dort auch dem Komponisten Rolfe Kent zu verdanken ist. Schon die Titelsequenz, ein wahrer Augen- und Ohrenschmaus, lohnt das Ansehen, und auch wie direkt auf diese Illustration von Binghams perfekter Welt knallhart die fiese Realität seines Jobs folgt. Es sind gerade diese Passagen ungefilterter Reaktionen echter entlassener Angestellter, die Reitman mit denen professioneller Darsteller (wie dem grandiosen J.K. Simmons) kombiniert hat, die emotional am meisten berühren. Denn sie vermitteln, was hier in der Waagschale liegt.