DAS HERZ IST EIN DUNKLER WALD
Film-Nr.: 12073
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Genre: Drama
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DAS HERZ IST EIN DUNKLER WALD

DAS HERZ IST EIN DUNKLER WALD (Originaltitel)

Deutschland - 2007

DVD - Code 2 - PAL

Regie: Nicolette Krebitz
Darsteller: Nina Hoss, Devid Striesow, Franziska Petri, Marc Hosemann, Monica Bleibtreu, Otto Sander, Angelika Taschen
Drehbuch: Nicolette Krebitz

Sprache: Deutsch
Untertitel: Englisch, Deutsch für Hörgeschädigte
Laufzeit: 83 Min.
Bildformat: 1.85:1, anamorph
Tonformat: Dolby Digital 5.1
Features: Audiokommentar von Nicolette Krebitz, Making Of, Fotogalerie

Nachdem Nicolette Krebitz sich in jungen Jahren vor allem in den Filmen Bernd Schadewalds (SCHULD WAR NUR DER BOSSANOVA, SCHICKSALSSPIEL, KINDER DES SATANS) und in Markus Imbodens AUSGERECHNET ZOÉ eine Reputation erspielt hatte (und sogar musikalisch verewigt wurde: ?Nicolette Krebitz wartet? von Fettes Brot & Tocotronic), verspielten in den Folgejahren Filmkatastrophen wie BANDITS und FANDANGO leider einiges davon gleich wieder, so dass man regelrecht erleichtert war, sie danach eine Zeit lang in erster Linie als New Order-Coverstar wahrzunehmen. Gleichzeitig wechselte sie aber auch hinter die Kamera und schrieb und inszenierte einige Kurzfilme und ihr Spielfilmdebüt JEANS, das auf geteiltes Echo stieß, aber viel jugendlichen Charme versprühte. Nach längerer Zäsur hier nun ihr von Tom Tykwer angeschobener, schön betitelter zweiter Langfilm: DAS HERZ IST EIN DUNKLER WALD. Obwohl diesem eine starke Ausgangsidee zugrunde liegt - eine Frau entdeckt, dass ihr Ehemann seit Jahren ein Doppelleben führt und noch eine Familie hat -, verliert sich die daraus entstehende Handlung leider rasch in Irrationalität und bedeutungsschwangeren Metaphern, was zunehmend vom Geschehen distanziert und im schlimmsten Falle unfreiwillig komisch wirkt (wie der Auftritt Jonathan Meeses als Jesus). Für den Film sprechen seine starken Hauptdarsteller (Nina Hoss und David Striesow, die bereits in Christian Petzolds YELLA als disfunktionales Paar überzeugten), außerdem tolle Gastauftritte (speziell Günther Maria Halmer als Vater) und auch das durchweg gelungene Szenenbild. Erzählerisch wirkt hingegen leider vieles holprig und der Handlungsverlauf oft willkürlich (so scheint Otto Sanders Szene vor allem dazu zu dienen, Nina Hoss für das Finale rasch mit einer Pistole auszustaffieren), da helfen auch Erland Oyes sanfte Gitarren nicht. Um Gottfried Benn zu zitieren: ?Verworren sein und nicht schreiben können, ist noch kein Surrealismus.?