DIE BRAUT TRUG SCHWARZ
Film-Nr.: 11924
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Genre: Drama
Genre: Thriller
Genre: Jeanne Moreau
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DIE BRAUT TRUG SCHWARZ

LA MARIÉE ÉTAT EN NOIR (Originaltitel)

THE BRIDE WORE BLACK (Alternativtitel)

Frankreich - 1968

DVD - Code 2 - PAL

Regie: Francois Truffaut
Darsteller: Jeanne Moreau, Michel Bouquet, Jean-Claude Brialy, Charles Denner, Claude Rich, Michael Lonsdale, Daniel Boulanger, Alexandra Stewart
Drehbuch: Francois Truffaut, Jean-Louis Richard

Sprache: Deutsch, Französisch
Untertitel: Deutsch
Laufzeit: 103 Min.
Bildformat: 1.66:1
Tonformat: Dolby Digital 2.0
Features: Audiokommentar von Filmhistoriker Robert Fischer und Truffaut-Kenner, Interviews mit Jeanne Moreau und Francois Truffaut, Bildergalerie

Schnörkelloses Rachedrama nach einem Roman von Cornell Woolrich (REAR WINDOW) aus Truffauts Hitchcock-Phase, das einige Schnittstellen zu Chabrols fast zeitgleich entstandenem QUE LA BÊTE MEURE aufweist. Beide Male wird ein normaler Mensch durch den Tod eines Geliebten (da ein Kind, hier der Ehemann) auf einen Rachefeldzug getrieben, in den sich, aller Unerbittlichkeit zum Trotz, Zweifel einschleichen - nicht zuletzt, weil die Tat in beiden Fällen nicht beabsichtigt war. Hier ist es Jeanne Moreau (JULES ET JIM), die sich daran macht, fünf ihr unbekannte Männer aufzuspüren und zu töten, wobei ihr zunächst rätselhaftes Verhalten anfangs des öfteren an MARNIE erinnert, den Truffaut in der Eröffnung sogar explizit zitiert. Auch Hitchcocks Hauskomponist Bernard Herrmann ist (wie bereits in FAHRENHEIT 451) dabei und sorgt für das entsprechende Thriller-Flair. Schönstes Kabinettstückchen der Mordserie ist sicherlich die clever geführte Episode mit Charles Denner, der hier eine Art Vorstudie zu seiner späteren Hauptfigur in Truffauts L´HOMME QUI AIMAIT LES FEMMES abliefert und dem die mörderische Braut Modell steht. Passenderweise als Jagd-Göttin Diana, was Kameramann Raoul Coutard zu einigen feinen Kompositionen und Truffaut zu einer schockierenden Ellipse inspiriert, die höchstens noch von der am Ende übertroffen wird. Nachdem der Film jahrelang als einer der letzten aus Truffauts Kanon unveröffentlicht blieb, hat nun wohl die Nähe der Handlung zu der von Tarantinos ähnlich gelagertem KILL BILL-Zweiteiler (der von diesem aber allenfalls indirekt beeinflußt wurde) zu seinem späten, sehr willkommenen Erscheinen beigetragen.