PARANOID PARK

PARANOID PARK (Originaltitel)

USA - 2007

DVD - Code 2 - PAL

Nach GERRY und LAST DAYS stand ja fast zu befürchten, dass Gus van Sant dem klassischen narrativen Film irgendwann ganz den Rücken kehren würde, so wenig Handlung und Dramatisierung wiesen diese auf. Insofern ist PARANOID PARK eine echte Erleichterung, selbst wenn auch hier noch weite Strecken mehr an Spike Jonzes frühe Skateboard-Videos (wo zu cooler Musik lediglich diverse Skater ihr Können präsentierten) als ans übliche Independent-Kino erinnern, vom Mainstream ganz zu schweigen! Indem er seine (bei Licht betrachtet immer noch recht dünne) Handlung rückblickend ganz allmählich auffächert, gelingt es van Sant dennoch, die Neugier des Zuschauers zu wecken und zu halten, während diese Erzählweise ihm gleichzeitig carte blanche für die unzähligen Impressionsmontagen gewährt, die Milieu und Jugendkultur des titelgebenden Skateparks vermitteln. In diesen Passagen, mehr noch als in den konventionelleren dramatischen Szenen mit all den halbautistischen Kids, von denen man viele schon aus ELEPHANT zu kennen glaubt, ist der Film ganz bei sich, entfaltet er tatsächlich eine Poesie des Alltags, die zwar mitunter nah am Musikvideo entlangschrammt - aber ist das so schlimm? Zumal die Musik dazu (Elliott Smith, Nino Rotas Fellini-Scores, allerlei obskurer Countrykram) wirklich toll ist! Die Story? Naja, um Harry Rowohlt zu paraphrasieren: wer Handlung will, soll zum Catchen gehen. Die Dusch-Szene ist jedenfalls edelst.