THE GIRL FROM MONDAY
Film-Nr.: 15644
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Genre: Komödie
Genre: Science Fiction
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THE GIRL FROM MONDAY

THE GIRL FROM MONDAY (Originaltitel)

USA - 2005

DVD - Code 2 - PAL

Regie: Hal Hartley
Darsteller: Bill Sage, Sabrina Lloyd, Tatiana Abracos, Leo Fitzgerald, James Urbaniak, D.J. Mendel
Drehbuch: Hal Hartley

Sprache: Englisch
Laufzeit: 84 Min.
Bildformat: 16:9
Tonformat: Dolby Digital 5.1
Features: The Making of GIRL FROM MONDAY; Trailer

Eigenartiger und streckenweise leider auch reichlich dürftiger Film des New Yorker Autorenfilmers, der sich gerade mit frühen Langfilmen wie THE UNBELIEVABLE TRUTH und TRUST rasch (und verdient) zu einem Kritikerliebling entwickelt hatte, der mit großer Präzision sehr lose, lockere Beziehungen beobachten und durch trockenen Humor interessant machen konnte. Geblieben ist im für seine Science Fiction, als die die Credits das GIRL FROM MONDAY ausgeben, ein in der Tat nicht alltäglicher sarkastischer Witz; auch die Drehbuch-Idee, wie einst Godard in ALPHAVILLE die vermeintliche Zukunftsvision in der Jetztzeit anzusiedeln - was das Genre im Mainstream an Technik-Gadgets verlangt, spielt bei Hartley so gut wie keine Rolle - und durch eine auf die Erde gefallene Figur genau diese Gegenwart wie etwas Fremdes vorzuführen, ist, wenn auch unmittelbar an THE MAN WHO FELL TO EARTH erinnernd, eine gute Voraussetzung für eine beißende Auseinandersetzung mit einer Consumer Society, in der die Durchökonomisierung von allem und jedem längst durch einen quasi-staatlichen Konzern gewollt und gelenkt ist, Menschen, die sich einen Rest selbstzweckhaften Vergnügens bewahren wollen, daher auch als Revoluzzer verfolgt werden. Wenn Hartley dabei die sexuelle Attraktivität der Menschen in den Mittelpunkt rückt, die zur neuen Währung umfunktioniert worden ist, trifft es zwar den Kern gegenwärtiger Konsumkultur, ist aber andererseits so zugespitzt (ähnlich wie die Situation an den High Schools, in denen gefangengenommene Partisanen ihre Strafe ableisten müssen), daß es zum Didaktischen gerät - was kein Nachteil sein muß (Carpenters THEY LIVE war ja nicht weniger offensichtlich), aber rasch die Spannungskurve abflauen läßt.
Trotzdem gibt's manches Faszinierende, gerade auch auf der visuellen Ebene, in der manche Sequenz sich irgendwo zwischen Slow Motion und Stop Motion bewegt und auch der Schnitt immer wieder mal für Überraschung sorgt; Hartleys Musik verleiht dem eher konzeptionell als im Resultat überzeugenden Ganzen eine ausgesprochen ruhige, meditative Stimmung… Interessant, aber doch eher für die Freunde des Obskuren als für den klassischen Science Fiction-Fan.
(Stefan Nottelmann)