WIENER DOG
Film-Nr.: 15532
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Genre: Komödie
Genre: Satire
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WIENER DOG

WIENER-DOG (Originaltitel)

USA - 2016

DVD - Code 2 - PAL

Regie: Todd Solondz
Darsteller: Greta Gerwig, Keaton Nigel Cooke, Tracy Letts, Julie Delpy, Kieran Culkin, Rigoberto Garcia
Drehbuch: Todd Solondz

Sprache: Englisch, Deutsch
Untertitel: Deutsch, Englisch
Laufzeit: 85 Min.
Bildformat: anamorph, 16:9
Tonformat: Dolby Digital 5.1
Features: Trailer

Ein Dackel, dessen Hundeleben die schlaglichtartig beleuchteten Schicksale seiner diversen Besitzer verbindet: eine Idee, die zwar schon etliche Jahre auf dem Buckel hat - wer an Bressons meisterhaften AU HASARD BALTHAZAR (1966) denkt, liegt erklärtermaßen richtig; Filmhistoriker könnten Wajdas noch früheren LOTNA hervorkramen? -, aber bei Solondz immer noch bestens funktioniert, um ein wenig erfreuliches Panorama amerikanischer Landschaften - äußerer wie innerer - zu entrollen und in vier einigermaßen lose verbundenen Episoden den Bogen von der Kindheit bis ins Alter zu spannen. Die erzählten Geschichten sind dabei weniger von Belang als das von Anfang an präsente, sich aber mit jeder Episode mehr in den Vordergrund drängende Grundthema verpaßter Gelegenheiten und erträumter Lebenschancen, die sich auf die Formel 'What if' zusammenziehen, aber (mit Ausnahme vielleicht der zweiten Episode) eigentlich immer nur erneut die Grundstimmung verhaltener Misanthropie zu bestätigen scheinen - ein Konzept, dem man wohlwollend einen schonungslosen Blick auf menschliche Abgründe attestieren, das man aber mit Blick auf ähnliche Arbeiten etwa von Ulrich Seidl mit gutem Grund als mittlerweile reichlich fad empfinden darf. Auch witzig-schräge Ideen (das Haustier als Selbstmordattentäter), intelligente Dialoge und die durchweg in Topform aufspielenden Darsteller, unter denen Ellen Burstyn besonders hervorsticht, können eben nicht über die bei Solondz schon seit Mitte der Neunziger erkennbare Lust am Vorführen zynischer Kaltherzigkeit hinweghelfen, bringen sie eher noch erst recht zur Geltung? Ohne Abstriche sehenswert und schon für sich genommen das Anschauen lohnend aber wieder einmal die Kameraarbeit Ed Lachmans (auch er ein Bindeglied zu Seidl), der den Sets - ob Suburb, Großstadt oder Wohnzimmerinterieur - eine mitunter geradezu betörende, jedenfalls stets eindringliche fotografische Schönheit abgewinnt; kaum zu glauben, daß derselbe Lachman seit FAR FROM HEAVEN für Todd Haynes hinter der Kamera steht? (Stefan Nottelmann)