NOBODY

NOBODY (Originaltitel)

USA, Japan - 2021

DVD - Code 2 - PAL

Hutch Mansell (Bob Odenkirk) ist ein Niemand, ein Familienvater mit langweiligem Job, der Konflikten aus dem Weg geht. Der die Verachtung seines Schwagers, seiner Nachbarn und seiner Kinder auf sich zieht, als er Einbrecher in seinem Haus nicht niederschlägt, als er die Gelegenheit dazu hat und diese stattdessen mit der Beute ziehen lässt. Doch Hutch kann auch anders, wie einige russische Mafiosi eines Nachts erfahren müssen, als diese im Bus ein Mädchen belästigen. Nachdem er die Angreifer durch den Wolf gedreht hat, will der Rest der Russenmafia Rache - doch die Gangster lernen Hutchs besondere Skills kennen, denn der war nicht immer der Langweiler aus der Vorstadt.
Drehbuchautor Derek Kolstad musste sein JOHN WICK-Script für NOBODY gar nicht groß umschreiben: Wieder reizt die Russenmafia einen Profikiller im Ruhestand, wieder wird der lokale Schurkenbestand kräftig dezimiert. NOBODY, den HARDCORE HENRY-Regisseur Ilya Naishuller inszenierte, ist deutlich komödiantischer angelegt, schon allein durch die clevere Besetzung der Hauptrolle mit einem großartig aufgelegten Bob Odenkirk, dem man die Actionpersona weniger ansieht als einem Keanu Reeves. Dementsprechend sind Gunplay und Nahkämpfe etwas bodenständiger als in Kolstads Durchbruchsfilm, inklusive einem an THE EQUALIZER gemahnenden Showdown mit Baumarkt-Fallen der Marke Eigenbau. Christopher Lloyd und RZA setzen Akzente als Hutchs Vater und Bruder des Nobodys, die B-Actionstars Daniel Bernhardt (TRUE VENGEANCE) und Alain Moussi (JIU JITSU) schauen in der Busprügelei vorbei. Einen Adrenalinschock wie JOHN WICK anno 2014 verpasst NOBODY dem Actiongenre nicht, aber ein fetziger Reißer mit starken Shoot-Outs, Fights und Verfolgungsjagden, der bei 92 Minuten Laufzeit viel Tempo und erfreulich wenig Fett auf den Rippen hat, ist Kolstad und Naishuller gelungen. (Nils Bothmann)