SOUTHLAND TALES
Film-Nr.: 11204
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Genre: Komödie
Genre: Thriller
Genre: Satire
Genre: Science Fiction
Genre: Komödie
Genre: Apokalypse - Der Endzeitfilm
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SOUTHLAND TALES

SOUTHLAND TALES (Originaltitel)

USA - 2006

DVD - Code 2 - PAL

Regie: Richard Kelly
Darsteller: Dwayne Johnson, Sean William Scott, Sarah Michelle Gellar
Drehbuch: Richard Kelly

Sprache: Englisch, Deutsch, Italienisch
Untertitel: Deutsch, Englisch, Italienisch
Laufzeit: 139 Min.
Bildformat: anamorph, 2.40:1
Tonformat: Dolby Digital 5.1
Features: Making Of

Nach einer desaströs verlaufenen Premiere in Cannes 2006 zurückgezogen und erst ein Jahr später eine Viertelstunde kürzer (und vermutlich auch sonst in vielerlei Hinsicht überarbeitet) schließlich ins Kino gebracht, floppte der Film in den Staaten ganz fürchterlich. Und was die hiesigen Verleiher Kellys Zweitling zutrauen, sieht man am Verzicht auf eine Kinoauswertung und an dem Umstand, dass der Film als Kauf-DVD nur zusammen mit DONNIE DARKO erhältlich ist, dem einzigen Film, von dem man getrost annehmen darf, dass jeder, der bereit ist, SOUTHLAND TALES anzuschauen, ihn schon besitzt. Wenn man Kellys Film dann sieht, muss man sagen, dass die heftigen Reaktionen doch zu überzogen sind, auch wenn der Film sicher nicht die Kohärenz und Tiefe von Kellys Debüt aufweist. Dafür ist der Hauptdarsteller zu überfordert (sein Repertoire scheint drei Blicke und eine Geste zu umfassen), der Plot mit zu vielen Strängen überfrachtet und die Qualitätskontrolle zu gering gewesen (der Fäkalkram, die Zuhälter-Sprüche, die Musical-Einlage). Aber: stellt man sich erstmal darauf ein, kein zweites Meisterwerk vor sich haben, gibt es (zugegeben: auf den zweiten oder dritten Blick) viel Faszinierendes zu entdecken: einen äußerst memorablen Einstieg (der als Inspirationsquelle für J.J. Abrams´ CLOVERFIELD gedient haben dürfte); ein Handlungsgeflecht, das sehr viel durchdachter ist, als es auf den ersten, zunächst verwirrenden Blick erscheint; ein paar feine Gastspiele (Jon Lovitz, Mandy Moore), gänsehauterzeugende Musikeinsätze (?Wave Of Mutilation? von den Pixies etwa) und einen wirklich beeindruckenden Score von Moby; allerlei apokalyptische Bibelbezüge, die durchaus clever eingewoben und mit modernen Entsprechungen versehen wurden; eine Kapiteleinteilung (IV-VI), die der ursprünglichen STAR WARS-Trilogie entlehnt sein dürfte; nicht zu vergessen: die Waffe, die um die Ecke schießt! Um nur einiges zu nennen. Also: Erwartungen senken, nicht abschrecken lassen, sondern einfach eintauchen in die seltsame und wunderbare Welt von Mr. Kelly, der hier eine zwar mißlungene, aber irrwitzig ambitionierte Satire hingelegt hat, die bei jedem Blick mehr Qualitäten offenbart und nicht zuletzt reichlich Säure auf Amerikas sauberes Selbstbild versprüht.