ROCKET SCIENCE

ROCKET SCIENCE (Originaltitel)

USA - 2007

DVD - Code 2 - PAL

Außerordentlich vielversprechendes Debüt eines Autoren und Regisseurs, der außer einer oscarnominierten Dokumentation über die Debattierclubs an amerikanischen Hochschulen (SPELLBOUND) bislang nur zwei Folgen der US-Version von THE OFFICE gedreht hat. Wie in SPELLBOUND geht es auch hier um die Kunst des elaborierten Schnellsprechens, allerdings mit einer schönen Ausgangsvoraussetzung: unser Held, Hal Hefner (wie in Hugh), ist zwanghafter Stotterer und kämpft gerne mal acht Minuten lang mit der Hürde des vertrackten ersten Wortes. Dementsprechend überrascht ist Hal, als ihn einer der Stars der Schulmannschaft, die ehrgeizige Ginny, auffordert, doch bei ihnen mitzumachen. Sie wittert ein Potential und hat beschlossen, Hal unter ihre Fittiche zu nehmen. Der, im eisernen Griff der Pubertät, folgt willenlos, auch wenn er sich nichts Schlimmeres vorstellen kann, als öffentliche Reden zu schwingen. So witzig wie wendungsreich weist der Film ein wildes Sammelsurium schräger Nebenfiguren, origineller Situationen und toller Dialoge auf, die jeden ansprechen werden, der sich auch in Filmen wie THUMBSUCKER oder NAPOLEON DYNAMITE zuhause fühlt. Die jugendlichen Darsteller sind durch die Bank die Wucht, die filmische Erzählweise ist angenehm lakonisch und pointiert, und der Soundtrack stark vom Frühwerk der VIOLENT FEMMES geprägt: mal in echt (?Kiss Off?), mal als Kammermusik (?Blister In The Sun?) und mal als Stilimitat.