EVERYBODY WANTS SOME !!
Film-Nr.: 15513
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Genre: Komödie
Genre: Romanze
Genre: Top 10 der Traumathekler 2016
Genre: Jugendfilme
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EVERYBODY WANTS SOME !!

EVERYBODY WANTS SOME !! (Originaltitel)

USA - 2016

DVD - Code 2 - PAL

Regie: Richard Linklater
Darsteller: Blake Jenner, Tyler Hoechlin, Ryan Guzman, Tyler Hoechlin, Wyatt Russell, Glen Powell
Drehbuch: Richard Linklater

Sprache: Englisch, Deutsch
Untertitel: Deutsch für Hörgeschädigte
Laufzeit: 113 Min.
Bildformat: 16:9
Tonformat: Dolby Digital 5.1
Features: diverse Featurettes, Trailer

Von Linklater höchstselbst als Nachfolger zu seinem Slacker-Klassiker DAZED AND CONFUSED lancierter Cliquenfilm über eine Gruppe von Erstsemestlern eines texanischen Colleges, die im Herbst 1980 ein paar Tage vor Studienbeginn ihre Zimmer beziehen, natürlich allerlei Ratschläge der älteren Jahrgänge mit auf den Weg bekommen und beim Cruisen durchs Städtchen oder auf Partys auf dem Campus die mal banalen, mal kruden Lebensweisheiten einem Praxistest unterziehen. Was sich nach einer Autorenfilm-Variante von ANIMAL HOUSE anhört, bekommt seine besondere Note durch den Baseball-Sport, der die jungen Männer allesamt verbindet, und rückt dadurch eine Type in den Mittelpunkt, die man aus High School-Filmen, die was taugen, eigentlich nur als Haßfigur kennt: den 'jock', die intellektuell eher unbedarfte, dafür aber gutgebaute und feierfreudige Sportskanone, die angetreten ist, um ein Leben als Alphamännchen zu führen; was in der Gruppe nur bedingt funktioniert. Und so ist denn der Linklater-typisch sehr warmherzige, witzige, fast oberflächlich wirkende Film in nicht wenigen seiner lose zusammengehaltenen Szenen eine Studie über den selbst banalste Situationen dominierenden andauernden Wettstreit untereinander, der auch aus einer harmlosen Tischtennispartie im Nu eine ernste Sache machen kann. Das (sportlich, wie's aussieht, wirklich sehr fitte) Ensemble wirkt dadurch im Vergleich zu DAZED AND CONFUSED mit seinem bunten Mix teils krass unterschiedlicher Charaktere deutlich homogener - daß die Schauspieler durch die Bank eher unbekannte, noch unprofilierte Nachwuchskräfte sind, trägt ebenfalls dazu bei -, tritt dafür aber auf sehr angenehme Weise zugunsten einer von Ausstattung und Kostümabteilung mit viel Liebe zum Detail umgesetzten Reminiszenz an die ganz frühen Achziger zurück, in denen letzte Disco-Sounds und erste Punk-Klänge noch nebeneinander bestehen. Ansonsten gibt der opulentest zusammengestellte Soundtrack - auch dies kein Novum bei Linklater - einen bunten Strauß handverlesenen fetzig-unbekümmerten Rock zu hören (was eben auch eine Patti Smith oder einen Brian Eno einschließt); hatte sich der DAZED AND CONFUSED-Regisseur für den Filmtitel bei Led Zeppelin bedient, weist nun ein Van Halen-Song musikalisch die Richtung? - Ausgesprochen gut anzuschauen, ist die größte Stärke des Films vielleicht, weder nostalgisch zu wirken noch im Blick zurück eine sonst so häufig durchschlagende Besserwisserei an den Tag zu legen; in dieser Hinsicht mit dem (in Machart und Stimmung gänzlich andersartigen) Noah Baumbach-Meisterwerk THE SQUID AND THE WHALE verwandt, mehr noch als mit dem in seinen Feel Good!-Partien sehr ähnliche BOOGIE NIGHTS? Toll! (Stefan Nottelmann)