HELLO, MY NAME IS DORIS - ÄLTERWERDEN FÜR FORTGESCHRITTENE
Film-Nr.: 15507
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Genre: Komödie
Genre: Romanze
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HELLO, MY NAME IS DORIS - ÄLTERWERDEN FÜR FORTGESCHRITTENE

HELLO, MY NAME IS DORIS (Originaltitel)

USA - 2015

DVD - Code 2 - PAL

Regie: Michael Showalter
Darsteller: Sally Field, Max Greenfield, Tyne Daly, Beth Behrs, Wendy McLendon-Covey, Stephen Rodt
Drehbuch: Laura Terruso, Michael Showalter

Sprache: Englisch, Deutsch
Untertitel: Deutsch, Englisch, Dänisch, Türkisch, Englisch für Hörgeschädigte, Finnisch, Schwedisch, Norwegisch, Polnisch
Laufzeit: 86 Min.
Bildformat: 1.85:1
Tonformat: Dolby Digital 5.1

Doris Miller (Sally Field) ist als schon lange verwitwete Frau um die Sechzig wie vom Blitz getroffen, als in dem Unternehmen, in dem sie als Tippse und Bürokraft arbeitet, der neue Art Director vorgestellt wird: ein smarter junger Mann namens John (Max Greenfield), für den das Wort 'dashing' geradezu erfunden worden zu sein scheint. Auch wenn ihre engste Freundin es mit Argwohn sieht, macht sich die ein wenig skurrile, aber im Geiste immer noch quietschfidele Frau wie aus einem trüben Dornröschenschlaf geküßt mit Hilfe der digital native-Enkelin ihrer Freundin daran, dem via Facebook ausspionierten heimlichen Schwarm auf dem Konzert einer seiner Lieblingsbands tatsächlich etwas näherzukommen?
Ein Film übers Älterwerden nicht als Verwarten der letzten Lebensjahre, sondern als Chance auf teenagerhaft-ungestüme Liebe auf den ersten Blick: grundsympathisch, flott erzählt, auch visuell durchaus mit einigem Pfiff inszeniert - gerade die Tagträume, die Doris in ihren Liebeshimmel entführen, sind perfekt gesetzt. Dennoch vor allem eine Show von Sally Field, der man das plötzliche Verzücktsein ebenso wie die irritierenden Situationen, in die sie sich dadurch befördert, ohne Weiteres abnimmt und der zuzuschauen in der Tat ein einziges Vergnügen ist. Vom Drehbuch wird sie darin nur leidlich unterstützt, denn vieles wirkt doch sattsam bekannt und erwartbar, bis hin zur Begeisterung der (ungemein treffend in Szene gesetzten) Emo-Band, die ihren neuen Fan umgehend als Maskottchen adoptiert; und der dramatische Twist, den das Ganze schließlich durch ihre Entdeckung bekommt, daß John eine Freundin hat, wirkt wie das am Reißbrett entworfene desillusionierende Abklingen nach dem stürmischen Höhenflug der ersten Hälfte. Kein schlechter Film, gewiß; aber auch nichts für die Must see-Liste? (Stefan Nottelmann)