BESONDERE KENNZEICHEN: BELLISSIMO

SEGNI PARTICOLARI: BELLISSIMO (Originaltitel)

Italien - 1984

DVD - Code 2 - PAL

Celentano spielt einen Frauenhelden, der zu guter Letzt vor dem Traualtar doch noch das richtige Mädel in die Arme schließt (eine strahlend junge Federica Moro, die Miss Italia des Vorjahrs ?82)? Mehr Worte braucht?s eigentlich nicht, um den Plot des fröhlichen Klamauks zusammenzufassen, der immerhin alleine in Deutschland nach den Erfolgen von DER GEZÄHMTE WIDERSPENSTIGE und GIB DEM AFFEN ZUCKER vom Anfang der 80er Jahre erneut vor einem Millionenpublikum spielte und den Verdacht nähren könnte, daß man seinerzeit vom harmlosen Blödelhumor der Fuffziger nicht gar so weit weg war - wäre da nicht ein poppiges Flair, das dieses hübsche Nichts von Film immer wieder richtig gut ausschauen läßt. Der hemdsärmelige Chauvinismus solcher Streifen wird schon gleich anfangs derart auf die Spitze getrieben, daß es die Persiflage streift, Celentano ist mal gar nicht sooo ein unzimperlicher Macho und die Geschichte um die Schülerin Michela (Moro) und dem umschwärmten Schriftsteller Mattia (Celentano!) im Grunde doch so süß, daß man dem in Rückblenden auf seine zahlreichen Frauengeschichten erzählten Filmchen selbst in jenem Moment, wo er wohl nicht erst für heutige Augen geschmacklos rassistisch wird, nur mit halber Kraft grollen kann, weil klarerweise kein am Dreh Beteiligter das Ganze sonderlich ernst genommen hat. Sicher, die Sprüche, die im Film gekloppt werden, sind meistens eher ulkig als wirklich witzig, aber die Inszenierung kann manchmal überraschend punkten durch sommerliche Atmosphäre und einige Set Pieces, deren schönstes die Disco-Szene ist, bei der man ungelogen an ähnliche Momente in AMERICAN GIGOLO oder SCARFACE denken kann - bei völlig anderer Stimmungslage natürlich?
Nichts, was man gesehen haben müßte - bessere Filme gibt?s zuhauf; aber wer einen lauen Abend mit gedankenfreiem Nichtstun verbringen will, macht mit dem Griff zu diesem Kondensat von 80er Jahre-Belustigung definitiv nichts falsch. (Stefan Nottelmann)