DOPE
Film-Nr.: 15276
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Genre: Komödie
Genre: Crime
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DOPE

DOPE (Originaltitel)

USA - 2015

DVD - Code 2 - PAL

Regie: Rick Famuyima
Darsteller: Shameik Moore, Tony Revolori, Kiersey Clemons, Kimberly Elise, Chanel Iman, Tyga
Drehbuch: Rick Famuyima

Sprache: Englisch, Italienisch
Untertitel: Englisch, Italienisch, Englisch für Hörgeschädigte, Polnisch, Hindi
Laufzeit: 99 Min.
Bildformat: anamorph, 2.40:1
Tonformat: Dolby Digital 5.1
Features: 2 Featurettes

Vor nunmehr 15 Jahren hat Kodwo Eshun, wie immer seiner Zeit um mindestens eine Dekade voraus, mit Blick aufs Debütalbum von N·E·R·D von einem "newly resurgent archetype" gesprochen: "the black nerd, the hyper-smart and proud of it African-American geek", mit der High School als Kriegsschauplatz für die Style Wars unterprivilegiert-überambitionierter Kids. - Fast forward to 2015: Malcolm ist der klassische Streber, durch seine super Noten für eine erstrangige Uni qualifiziert - unter Harvard will er's nicht machen -, und ein netter, gewinnender Typ. Karrieremäßig also eigentlich alles in Butter. Aber Malcolms Haut ist so braun wie dunkle Schokolade, seine Umgebung in L.A. ein Stadtteil, den der Film schlicht The Bottoms nennt, sein schulisches Umfeld Jugendliche, die offenbar aufs Statisten-Casting für das nächste Gangsta Rap-Video warten. Mit seinen beiden partners-in-crime einer Punkband namens Awreeoh (sprich: 'Oreo' - außen schwarz, innen weiß) - dem gewitzt-blödelnden Jib und dem zierlichen Tomboy Diggy - bewegt er sich also auf vermintem Gelände; erst recht, als er durch einen selber ziemlich cleveren Drogendealer in kriminelle Machenschaften hineingezogen wird, die dann doch eine gewisse street smartness aus ihm herauskitzeln, ihn andererseits aber auch der heimlich umschwärmten Nakia (Lenny Kravitz-Tochter Zoë) näherzubringen versprechen?
Rick Famuyiwa macht vieles goldrichtig in dieser spritzig erzählten, ungeheuer ausgeschlafenen und gut gelaunten High School-Komödie, die mit ihrer bunten Mischung aus kalauernder Typenkomik und intelligentem Witz doch tatsächlich an die Meisterwerke eines John Hughes (oder die charmante Komik von CLUELESS) erinnert, nicht zuletzt über all die Insignien liebevoll gepflegter Eigenbrötler-Kultur (VHS-Kassetten alter HipHop-Shows, Poster von Eazy-E und - natürlich - De La Soul, eine Cuba Gooding Jr in BOYZ IN THE HOOD/Will Smith als PRINCE OF BEL-AIR-Gedenkfrisur, außerdem massig 'white people shit')? Auch die Inszenierung selbst gibt mit ihrer Ein-Kessel-Buntes-Mentalität mancher Mitt-Neunziger Tarantino-Epigonen ordentlich Augenzucker, macht aber leider, leider den Fehler, mit Forest Whitaker als Erzähler aus dem Off den Zuschauer allzu sehr an die Leine zu nehmen - womöglich der Preis dafür, einen aufklärerischen Zweifrontenkrieg gegen die von allen Bildschirmen flimmernde Macho-Attitüde in Rap und HipHop wie gegen den allgegenwärtigen Rassismus zu führen, der immer noch den Weg aus afro-amerikanischer Familie zur Elite-Uni mit Hinkelsteinen pflastert. Mit Pharrell Williams und Sean Combs als ausführenden Produzenten gibt's reichlich gute Musik zu hören und außerdem die Hoffnung, daß 'Geek Chic' eine Chance hat, denn wer wäre dafür ein besseres Vorbild als Superproducer/HAPPY-Hitgigant Williams und der Forbes-gelistete Business-Allrounder Combs? - Nicht verpassen! (Stefan Nottelmann)