ANTOINE & ANTOINETTE
Film-Nr.: 14138
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Genre: Komödie
Genre: Romanze
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ANTOINE & ANTOINETTE

ANTOINE ET ANTOINETTE (Originaltitel)

ZWEI IN PARIS, ANTOINE UND ANTOINETTE (Alternativtitel)

Frankreich - 1947

DVD - Code 2 - PAL

Regie: Jacques Becker
Darsteller: Roger Pigaut, Claire Mafféi, Noël Roquevert, Gaston Modot, Made Siamé, Pierre Trabaud, Jacques Meyran, François Joux, Gérard Oury
Drehbuch: Jacques Becker, Maurice Griffe

Sprache: Französisch
Untertitel: Englisch
Laufzeit: 85 Min.
Bildformat: 1.33:1
Tonformat: Dolby Digital 2.0
Features: Dokuemntation " Jaques Becker, Le Gout des Autres" (41 Min., in Französisch)

Denjenigen, die sich leidlich für das französische Filmschaffen vor dem Aufbruch der Nouvelle Vague interessieren, sind Meisterregisseure wie René Clair, Jean Renoir, Marcel Carné, Max Ophüls oder Robert Bresson klingende Namen; dies wird man von Jacques Becker nicht mit gleicher Bestimmtheit sagen wollen ? was nicht zuletzt daran liegt, daß dessen Filme selbst in Programmkinos nur seltenst und auch im Nachtprogramm des öffentlich-rechtlichen Fernsehens so gut wie nie zu sehen sind. Jede neue DVD-Veröffentlichung, die auch dem nicht frankophonen Cinéasten seine Werke wiederentdecken hilft, bestärkt den (in Frankreich mittlerweile ohnehin vorherrschenden) Eindruck, er reihe sich umstandslos in jene illustre Gesellschaft ein.
Auch die jüngste Neuerwerbung macht da keine Ausnahme: Die Geschichte eines jungen Paares (die titelgebenden Antoine und Antoinette), das sich mehr schlecht als recht seinen bescheidenen Lebensunterhalt verdienen kann, dann aber doch vom Glück freundlich bedacht wird ? Antoinette kann mit einem Lotterielos einen Gewinn erzielen ?, klingt auf dem Papier ein wenig kolportagehaft (wie auch das Mißgeschick, infolgedessen das Los verlorengeht).
Doch wie schon in LE MILLION von René Clair, der mit einer ganz ähnlichen Ausgangsidee arbeitete, ist es die präzis-elegante Inszenierung, die Beckers Film zu einem weiteren Kleinod in seinem recht übersichtlichen Schaffen macht: sein Blick für bezeichnende Details des Arbeitsalltags und der kärglichen Unterkunft, die das ?kleine Leute-Milieu? im Nachkriegs-Paris sehr realistisch einfangen, der aber eben auch das Liebesglück der beiden erfaßt. Dazu trägt nicht zuletzt der Verzicht auf renommierte Schauspieler in den Hauptrollen bei, deren Besetzung mit recht unbekannten Darstellern ? Louis de Funès ist auch kurz zu sehen ? den Anschein des ?ganz Gewöhnlichen? noch unterstreicht.
Anders als in den späteren Filmen, die man bisher kennenlernen konnte ? angefangen bei seinem Meisterwerk CASQUE D?OR über TOUCHEZ PAS AU GRISBI und LES AMANTS DE MONTPARNASSE bis hin zu seinem letzten Film LE TROU ?, ist ANTOINE ET ANTOINETTE ? auch er eigentlich unsentimental ? der letztlich doch zutiefst fatalistische, dabei beherrscht-grimmige Zug jener Filme fremd und bezaubert immer wieder mit einer Leichtigkeit, die einem ein Lächeln aufsetzt. Vielleicht noch nicht ganz auf der Höhe der Sachen, die dann folgen sollten, aber nichtsdestoweniger sehr, sehr schön? (Stefan Nottelmann)