UND MORGEN DIE GANZE WELT
Film-Nr.: 17229
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Genre: Drama
Genre: Romanze
Genre: Sozialdrama
Genre: Politik
Genre: Jugendfilme
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UND MORGEN DIE GANZE WELT

UND MORGEN DIE GANZE WELT (Originaltitel)

Deutschland, Frankreich - 2020

DVD - Code 2 - PAL

Regie: Julia von Heinz
Darsteller: Mala Emde, Noah Saavedra, Tonio Schneider, Andreas Lust, Luisa-Céline Gaffron, Nadine Sauter
Drehbuch: John Quester, Julia von Heinz

Sprache: Deutsch
Untertitel: Deutsch für Hörgeschädigte
Laufzeit: 107 Min.
Altersfreigabe FSK: ab 12 Jahre
Bildformat: 2.35:1
Tonformat: Dolby Digital 5.1
Features: Interviews; Trailer

Jura-Studentin Luisa (Mala Emde) zieht in Mannheim in ein kommunales Wohnprojekt, in dem ihre beste Freundin Batte (Luisa-Céline Gaffron) aktiv ist. Bei Aktionen des linken Projekts kommt sie auch mit einer Antifa-Gruppe um den charismatischen Hitzkopf Alfa (Noah Saavedra) und den zurückhaltenden Planer Lenor (Tonio Schneider) in Kontakt. Luisa macht bei den immer weiter eskalierenden Aktionen gegen Rechte mit und erlebt die Gewalt zunehmend als Rausch.
Regisseurin Julia Heinz war in den 1990ern selbst in der Antifa aktiv und kann ihre damaligen Erfahrungen in einem tagesaktuellen Beitrag verarbeiten, der zeigt, dass der aktuelle Rechtsruck und seine Gegenbewegungen wie eine Fortsetzung jener Jahre wirken. Mit starker Besetzung spielt UND MORGEN DIE GANZE WELT anhand seiner Figuren verschiedene Positionen zum Widerstand gegen rechte Parteien und knallharte Nazis durch: Batte plädiert für Gewaltlosigkeit und Spaßaktionen, Lenor für taktisches Vorgehen, Alfa für harte Aggression. Dadurch, dass Heinz ihren Film bewusst nicht in Ostdeutschland ansiedelt, wird Rechtsextremismus als gesamtdeutsches Problem behandelt. Am Ende stehen keine Antworten, was leider auch bedeutet, dass der Film dramaturgisch in der Schlussgeraden etwas zerfasert, aber ein starker, diskussionswerter Film ist trotzdem herausgekommen. Die deutsche Einreichung für den Auslands-Oscar 2021 lief mit positivem internationalem Echo auf den Filmfestspielen in Venedig, wo Mala Emde den Preis als beste Darstellerin gewann. (Nils Bothmann)