FREAKY

FREAKY (Originaltitel)

USA, Kanada - 2020

DVD - Code 2 - PAL

In HAPPY DEATHDAY hatte Christopher Landon den Zeitschleifenfilm mit explizitem Verweis auf das Vorbild UND TÄGLICH GRÜSST DAS MURMELTIER im Dialog mit dem Slashergenre gekreuzt, bei FREAKY steckt die Inspiration schon im Titel: Die Körpertauschkomödie Marke FREAKY FRIDAY gibt es hier in der Schlitzversion. Serienkiller Vince Vaughn und Teeniegirl Kathryn Newton vollziehen hier den Body-Switch, als der Blissfield Butcher die Schülerin attackiert und mit einem magischen Dolch verletzt. Der Protagonistin bleiben nur 24 Stunden Zeit für einen Rücktausch, andernfalls bleibt sie im Körper des fast zwei Meter großen, polizeilich gesuchten Massenmörders stecken. Der nutzt derweil das unscheinbare Äußere seines neuen Körpers, um arglose Opfer hinterrücks durch den Wolf zu drehen.
Hier wird Creative Killing groß geschrieben, wenn der Killer im Mädchenkörper seine Opfer mit Mordwerkzeugen wie Haken oder Kreissäge ordentlich gory massakriert, gemixt mit einer großen Portion schwarzhumoriger Schadenfreude, wenn es vor allem jene Bullys erwischt, die zuvor auf der Protagonistin herumhackten. Hinzu kommen ein paar Meta-Kommentare zum Slashergenre, die zwar vielleicht nicht so tiefgründig ausfallen wie jene in SCREAM, aber doch cleverer sind als das Gros der Schlitzerfilme. Durch die Geschlechter der Hauptfiguren werden neben Genre- auch Genderkonventionen karikiert, wobei der Film von seinen zwei starken Leads profitiert. Vor allem Vince Vaughn ist eine Schau, wenn er wie ein Teeniemädchen kreischt oder sich als Millie im Körper des Blissfield Butcher dem Schwarm des Girlies offenbart. FREAKY könnte seine Mordszenen etwas besser verteilen und bisweilen etwas subtiler sein (der Twist mit der Uhr kommt beispielsweise mit Ansage), aber sonst ist seine Body-Switch-Comedy einer der besten Slasher der letzten Jahre, wenn nicht sogar Jahrzehnte. (Nils Bothmann)