LAST NIGHT IN SOHO
Film-Nr.: 17495
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Genre: Thriller
Genre: Horror
Genre: Mystery
Genre: Psycho
Genre: Drama
Genre: Crime
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LAST NIGHT IN SOHO

LAST NIGHT IN SOHO (Originaltitel)

Grossbritannien - 2021

DVD - Code 2 - PAL

Regie: Edgar Wright
Darsteller: Thomasin McKenzie, Anya Taylor-Joy, Matt Smith, Michael Ajao, Diana Rigg, Rita Tushingham
Drehbuch: Edgar Wright, Krysty Wilson-Cairns

Sprache: Englisch, Deutsch
Untertitel: Deutsch, Englisch
Laufzeit: 112 Min.
Altersfreigabe FSK: ab 16 Jahre
Bildformat: 2.39:1
Tonformat: Dolby Digital 5.1
Features: Geschnittene Szenen; Making-Of

Ein Song, ein Tanz, ein Jugendzimmer eröffnen den Film. In einem glockigen Kleid aus Zeitungspapier tanzt Eloise zu »A World without Love«, 1964 eingespielt, abgespielt auf einem tragbaren Plattenspieler, tanzt mit einer Schneiderbüste vorbei an dem Filmplakat zu FRÜHSTÜCK BEI TIFFANY (1961), lässt sich aufs Bett fallen, posiert in Filmposen der frühen Sechziger. Papierkleider hat es damals tatsächlich gegeben, und ihres sitzt so perfekt wie alles in diesem Film. Eloise hat nicht nur ein Faible für die Swinging Sixties, sie besitzt das Zweite Gesicht. Ihre früh verstorbene Mutter erscheint ihr in Spiegeln, lächelt ermunternd zu, als sie, das Mädchen vom Lande, ihren ersehnten Studienplatz in London erhält. Abschied von der Großmutter, Zugfahrt mit Kopfhörern, Marke Beats, in das London von heute. Regisseur Edgar Wright lässt den Zuschauer lange im Ungewissen, wohin die Handlung führt. Musical, Coming of Age, Giallo, Mystery, Time Tunnel – souverän werden Genres eröffnet, gemischt, retro-zitiert. Kamera, Musikauswahl, Acting, Look, Style stehen dem von Tarantinos ONCE UPON A TIME IN HOLLYWOOD (2019) in nichts nach. Hinreißend in der visuellen Ausgestaltung Eloises Eintritt in die Sixties, in die abendliche Coventry Street im Licht der Autoscheinwerfer, der Leuchtreklamen, im Zentrum die stockwerkhohe Anzeigetafel für THUNDERBALL (1965) sowie der Eingang des berühmten »Cafe de Paris«. In dieser Welt lernt sie Sandie kennen, eine junge Frau, die als Sängerin Karriere machen möchte. Sandie ist Projektionsfigur für Eloise, versetzte Spiegelung, ein anfänglicher Tagtraum, der sich zum Nachtmahr entwickelt. Dass der Film an die MeToo-Debatte anschließt, ist so richtig, wie es richtig ist, dass Filme, auf die sich Wright bezieht, diese Debatte bereits angestoßen hatten, so Polanski mit EKEL (1965) und ROSEMARIES BABY (1968). Oder mit größerer Wirkung hätten anstoßen können, muss man wohl leider sagen. (RD)