BERLIN SYNDROM
Film-Nr.: 15787
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Genre: World Cinema
Genre: Horror
Genre: Drama
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BERLIN SYNDROM

BERLIN SYNDROME (Originaltitel)

Australien - 2017

DVD - Code 2 - PAL

Regie: Cate Shortland
Darsteller: Teresa Palmer, Max Riemelt, Matthias Habich, Emma Bading, Elmira Bahrami, Christoph Franken
Drehbuch: Shaun Grant, Cate Shortland, Melanie Joosten

Sprache: Englisch, Deutsch
Untertitel: Deutsch
Laufzeit: 107 Min.
Bildformat: 2.35:1, anamorph
Tonformat: Dolby Digital 5.1
Features: Making-of; Trailer

Claire, eine australische Rucksack-Touristin Mitte 20, erkundet Berlin und gerät an den in etwa gleichaltrigen Andi. Nach verhaltenem Beginn kommt es zu einer Liebesnacht, die Claire - zunächst scheint es: versehentlich - eingeschlossen in Andis Wohnung zurückläßt. Aber verriegelte Tür, Sicherheitsglas in den Fenstern, Fotos mißhandelter Frauen lassen Ungutes ahnen...
Cate Shortland hatte mit LORE einen der besten deutschsprachigen Filme des 2012er-Jahrgangs vorgelegt und neugierig auf kommende Großtaten gemacht. BERLIN SYNDROM kann trotz mancher Stärken solche Hoffnungen leider nicht erfüllen... Wie sich für den Zuschauer schon bald die Zeichen mehren, daß mit Andi irgendwas nicht stimmen könnte - angefangen beim Klimt-Porträt der Adele Bloch-Bauer mit der auffälligen Haltung der Hände -, ist vom Drehbuch klug gemacht, die merkwürdig ambivalente Beziehung der Gefangenen zum Zufallsbekannten, der allem normalen Anschein zum Trotz immer psychopathischere Züge an den Tag legt, durchaus fesselnd entwickelt und das im Hintergrund stehende 'Stockholm-Syndrom' treffend illustrierend. Aber die dichte Atmosphäre, die den Vorgängerfilm auszeichnete, stellt sich nur in Ansätzen ein, und hinter der fesselnden Darstellung Saskia Rosendahls in LORE bleiben bei aller soliden Leistung sowohl Palmer als auch Riemelt weit zurück. Als klaustrophobischer Psychothriller leidlich gelungen, spekuliert der Film überdies zu offenkundig auf ein Arthouse-Publikum, als daß er sich bei einem reinen Genre-Beitrag bescheiden könnte... Immerhin: man sieht ihm an, daß er hierzulande in dieser Qualität (nicht zuletzt, was Kameraarbeit und Soundtrack angeht) wohl nicht zustandegebracht worden wäre. (Stefan Nottelmann)