HARDCORE - EIN VATER SIEHT ROT

HARDCORE (Originaltitel)

THE HARDCORE LIFE (Alternativtitel)

USA - 1979

DVD - Code 2 - PAL

Kühne Variation von John Fords Meisterwerk THE SEARCHERS (das in Teilen ja bereits im vom Schrader geschriebenen TAXI DRIVER sein Haupt reckte), nur dass hier nicht John Wayne seiner von Indianern entführten Nichte nachspürt, sondern ein streng presbyterianischer Familienvater seiner verschwundenen Tochter. Nachdem diese jahrelang verschollen war, erfährt er von einem ersten Lebenszeichen: als Darstellerin in einem Pornofilm. Entsetzt und angeekelt versucht er, sie im Pornosumpf von San Francisco ausfindig zu machen und aus dieser Hölle zu retten, immer in der Sorge, es könnte inzwischen zu spät sein. Schraders zweite Regiearbeit (nach dem starken BLUE COLLAR und ein paar erstklassigen Drehbüchern für DePalma, Pollack und Scorsese) verarbeitet gleich zwei Aspekte seines Lebens: seine streng religiöse Erziehung und auch die Flucht daraus, bei der das Kino eine zentrale Rolle spielte. Obwohl dieses Drama wegen seines Themas oft abschätzig besprochen wurde und mit einem mustergültig irreführenden deutschen Titel geschlagen ist, ist es doch deutlich besser als ähnlich gelagerte Filme wie etwa der gräuliche 8MM. Dafür sorgen neben Schraders Leistung vor allem Peter Boyle als Privatschnüffler und George C. Scott (PATTON, DR. STRANGELOVE) als Vater - auch wenn dieser einmal erst weiterdrehte, nachdem er seinem Regisseur das Versprechen abgenommen hatte, dass er nie wieder einen Film inszenieren werde!