LOU ANDREAS-SALOMÉ
Film-Nr.: 15632
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Genre: Drama
Genre: Historie / Kostüm
Genre: Biopic (Portraits)
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LOU ANDREAS-SALOMÉ

LOU ANDREAS-SALOMÉ (Originaltitel)

Deutschland, Italien, Österreich - 2016

DVD - Code 2 - PAL

Regie: Cordula Kablitz-Post
Darsteller: Katharina Lorenz, Katharina Schüttler, Alexander Scheer, Julius Feldmeier, Peter Simonischek, Nicole Heesters
Drehbuch: Cordula Kablitz-Post, Susanne Hertel

Sprache: Deutsch
Untertitel: Deutsch
Laufzeit: 108 Min.
Bildformat: 2.35:1, anamorph
Tonformat: Dolby Digital 5.1
Features: Making-Of; Audiodeskription; Interview mit der Regisseurin und dem Cast; B-Roll

Die vor allem als umschwärmte Muse berühmt gewordene Freidenkerin und Schriftstellerin Andreas-Salomé gibt zweifellos einen äußerst dankbaren BioPic-Gegenstand ab, und der Ansatz, den Regisseurin und Co-Autorin Cordula Kablitz-Post als Einstieg wählt, könnte, da er sich von tatsächlichen Begebenheiten her nahelegt, viel klüger nicht gewählt sein: Die altgewordene Prominente (wunderbar: Nicole Heesters), immer noch als Psychoanalytikerin tätig und daher im beginnenden Dritten Reich zunehmend verfemt, läßt sich darauf ein einem vermeintlich Ratsuchenden ihre Lebenserinnerungen anzuvertrauen - die der Film in wesentlichen Stationen rückblendenartig zu erzählen beginnt…

Ob nun gerade die bekannten biographischen Anekdoten - die mitunter schwierigen Beziehungen der Hals über Kopf in die gelehrte und willensstarke Frau verschossenen Denker und Dichter – rundum gelungen sind, mag man mal dahingestellt sein lassen; im Film gerät gerade Friedrich Nietzsche fast zur Karikatur (ohne daß man es Alexander Scheer anlasten könnte), und auch die anderen Männer lassen den Zuschauer mit der Frage zurück, wie denn solche Kindsköpfe zu den Geistesgrößen des 19. Jahrhunderts gehören sollten. Aber gerade Lous Jugend wird als Aufblühen eines wißbegierigen, aufmüpfigen Mädchens, das sich zwischen meterhohen Bibliothekswänden am wohlsten fühlt, sehr schön eingefangen, und als gewitzten inszenatorischen Einfall sind die Epochen, in die Andreas-Salomés langes Leben hineinfällt, durch postkartenartige Stellwände eingeleitet, durch die nur Lou leichtfüßig hindurchspaziert…

Toll geschauspielert (gerade die beiden jüngeren Darstellerinnen der Lou, Helena Pieske und Katharina Lorenz, verdienen ein Extralob), ist dem Film in jedem Falle hoch anzurechnen, die feministische Attitüde über eine Frau zu transportieren, die den genialen Männern in ihrem Leben ein intellektueller Partner auf Augenhöhe hat sein wollen und können… (Stefan Nottelmann)