TESTAMENT OF YOUTH
Film-Nr.: 15172
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Genre: Drama
Genre: Historie / Kostüm
Genre: Krieg
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TESTAMENT OF YOUTH

TESTAMENT OF YOUTH (Originaltitel)

Grossbritannien - 2014

DVD - Code 2 - PAL

Regie: James Kent
Darsteller: Alicia Vikander, Kit Harington, Taron Egerton, Dominic West, Emily Watson, Kit Harington
Drehbuch: Juliette Towhidi

Sprache: Englisch, Deutsch, Spanisch, Tschechisch, Polnisch, Ungarisch
Untertitel: Deutsch, Englisch, Spanisch, Türkisch, Ungarisch, Polnisch, Tschechisch, Bulgarisch, Rumänisch, Kroatisch, Hindi, Slowenisch, Serbisch
Laufzeit: 124 Min.
Bildformat: anamorph, Widescreen, 16:9
Tonformat: Dolby Digital 5.1
Features: Audiokommentar, Hinter den Kulissen, entfallenen Szenen, Trailer

Die britische Filmproduktion bringt mittlerweile schon fast routinemäßig Historiendramen in die Kinos, die derart akkurat gearbeit, derart sorgfältig in Szene gesetzt, derart geschliffen und poliert sind, daß sie in dieser Hinsicht Hollywood längst den Rang abgelaufen haben dürften; wenn es eine Konkurrenz aus Übersee gibt, dann sind es die Geschichtsstunden im Serienformat, mit denen vor allem HBO die Fernsehlandschaft pflastert? Die neuerliche Adaption von Vera Brittains erstmals 1933 herausgekommenen Bestseller über ihren für die 1910er Jahre höchst ungewöhnlichen Studienaufenthalt in Oxford, ihre zaghaften schriftstellerischen Versuche und die all diese Aufbrüche zunichtemachende Katastrophe des Ersten Weltkriegs ist da keine Ausnahme: Eine Ausstattung, die mit typisch englischem Understatement nur verhalten prunkt, eine Kameraarbeit, die jeder Einstellung schöne Bilder abgewinnt und selbst noch die eindrucksvoll eingefangenen Verwüstungen auf dem Schlachtfeld elegant abfedert, Darsteller, die allesamt gänzlich makellos und unaufdringlich perfekt agieren - alles hat eine seit etlichen Jahren zum Markenzeichen gemachte Dezenz und Geschmackssicherheit, die schön anzusehen ist und niemandem wehtut, aber auch fade ist und business as usual. (Unnötig zu sagen, daß Max Richter wieder mal gekonnt einen ungemein wohlklingenden Orchesterscore komponiert hat.) - Schade eigentlich, denn die feministischen Züge in Brittains Biographie, ihr Pazifismus, der durch ihre Erfahrungen im Kriegslazarett nur bestärkt wird, das Opfer, das Vera bringen zu müssen glaubt, indem sie sich - wie ihr Bruder, wie ihre beiden Freunde aus Jugendzeiten, die patriotisch pflichtbewußt an die Front ziehen - freiwillig für den Krankendienst meldet, sind starke Themen! So bleibt es leider bei gepflegter Unterhaltung, die selbst einen so konfliktträchtigen Stoff in eine harmlos-sentimentale Variante des Feel good!-Movies verwandelt. (Stefan Nottelmann)